Deutsche wollen keine Finanztransaktionssteuer zahlen

Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT) ab, wenn sie auch Privatanleger zahlen müssten. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des deutschen Fondsverbands BVI. Demnach sind 78 Prozent der bundesweit 1.000 Befragten gegen eine FTT. Markets | 20.06.2013 13:01 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Weniger als 19 Prozent akzeptieren eine FTT, wenn sie die Sparer träfe. Nur 3 Prozent der Befragten hatten dazu keine Meinung. „Sobald die Bevölkerung die Wirkung einer Finanztransaktionssteuer versteht, lehnt eine breite Mehrheit diese Steuer ab“, sagte Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI.

Quelle: BVI
Quelle: BVI
Vielen Bürgern sind die Folgen der Steuer noch nicht bewusst

Spontan hatten zunächst fast drei Viertel (73 Prozent) der Teilnehmer die Frage „Sind Sie für eine Steuer auf Finanztransaktionen?“ bejaht. Lediglich ein Viertel (24 Prozent) lehnte eine FTT ab. Auf die erweiterte Frage „Sind Sie für eine Steuer auf Finanztransaktionen, wenn überwiegend die Kleinanleger und Sparer die Kosten der Steuer tragen?“ kehrte sich das Meinungsbild um.

Nur jeder fünfte Befragte (22 Prozent ) verfolgt die Diskussion um die Finanztransaktionssteuer aufmerksam. 41 Prozent sagten, sie hätten zwar schon von dem Thema gehört, kennen aber keine Details. Rund 36 Prozent gaben an, noch nie etwas von der Steuer gehört zu haben. Richter: „Dieses Ergebnis zeigt, dass vielen Bürgern noch nicht bewusst ist, welche Folgen die Finanztransaktionssteuer für ihren eige- nen Geldbeutel hat. Deshalb ist verständlich, dass eine Mehrheit in einem ersten Reflex die Steuer zunächst begrüßt, in Kenntnis der Folgen die Steuer aber mehrheitlich ablehnt. Die Bürger müssen da-her über die Wirkung aufgeklärt werden.“

Fondsanleger würde Steuer „automatisch“ treffen

Gut 2 Billionen Euro verwalten Fondsgesellschaften direkt und indirekt für rund 50 Millionen Menschen in Deutschland. Spezialfonds mit einem Volumen von über 1 Billion Euro bündeln in großem Umfang für die private und betriebliche Altersvo rsorge bestimmte Gelder von Versorgungswerken und Versicherungen. Das Vermögen der Publikumsfonds von rund 700 Milliarden Euro gehört über 20 Millionen Anlegern – vorwiegend Privatanlegern. Alle Kosten der Wertpapier- transaktionen der Fonds werden direkt aus dem Vermögen der Anleger entrichtet. Die Steuer trifft dam it die Fonds und die Fondsanleger direkt. Die Fondsgesellschaften sind nicht von der Steuer betroffen.

Bereits Zu- und Abflüsse würden Steuer auslösen

Bereits die täglichen Zu- und Abflüsse der Investmentfonds würden eine FTT auslösen. Denn das zu- und abfließende Vermögen muss von den Fondsmanagern investiert bzw. die erworbenen Vermögensgegenstände wieder verkauft werden. Hiervon sind sowohl aktiv als auch passiv gemanagte Fonds betroffen. Bei den aktiv gemanagten Fonds lösen zusätzlich die Anlageentscheidungen des Portfoliomanagements eine Steuerzahlung aus. Bei passiven Fonds entsteht eine zusätzliche Belastung bei Indexveränderungen. Insbesondere für die Altersvorsorge wäre die FTT fatal. Wegen der häufig erforderlichen Kapitalerhaltsgarantien muss in solchen Fonds besonders oft umgeschichtet werden. Richter: „Es ist paradox, die Altersvorsorge einerseits staatlich zu fördern und andererseits mit der Finanztransaktionssteuer zusätzlich zu belasten.“

Quelle: BVI

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.