Startet die ASEAN-Region durch?

Die ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft (ASEAN Economic Community – AEC) – deren primäres Ziel ein gemeinschaftlicher Handelsmarkt für die ASEAN-Region ist – tritt 2015 in Kraft. Die AEC dürfte dem Wirtschaftswachstum der ASEAN-Region zusätzlichen Auftrieb verleihen und einen Markt mit 600 Millionen Verbrauchern zusammenführen. Markets | 24.09.2014 15:24 Uhr
SooHai Lim, Investmentmanager, Baring ASEAN Frontiers Fund
SooHai Lim, Investmentmanager, Baring ASEAN Frontiers Fund
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Die Einführung der ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft (ASEAN Economic Community – AEC) im Jahr 2015 wird die wirtschaftliche Aktivität in der gesamten ASEAN-Region ankurbeln und das ohnehin bereits kräftige Wachstum in Märkten wie Indonesien, Vietnam und den Philippinen unterstützen. Die AEC, die unter anderem einen gemeinschaftlichen Markt für den Handel sowie die vollständige Integration in die Weltwirtschaft anstrebt, wird einen Wirtschaftsblock bestehend aus 600 Millionen Verbrauchern bilden und der ASEAN-Region dazu verhelfen, im Vergleich zu anderen Schwellenmärkten überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge für Anleger zu erwirtschaften, so Baring Asset Management („Barings“).

Die ASEAN-Region hat sich deutlich von den gesamtwirtschaftlichen und politischen Turbulenzen des Jahres 2013 erholt und umfassende Strukturreformen haben die mittelfristigen Wachstumsaussichten angehoben. Insbesondere die gesamtwirtschaftlichen Schwierigkeiten haben ihre schlimmsten Zeiten hinter sich gelassen, so glaubt man bei Barings, und die Unternehmensgewinne dürften wieder an Fahrt aufnehmen, nachdem sie eine starke Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt hatten. Ein Anzeichen dieser Stärke liegt in den ausländischen Direktinvestitionen in die ASEAN-5 (Indonesien, Singapur, Thailand, Malaysia und die Philippinen), die seit zwei Jahren die ausländischen Direktinvestitionen in China übertreffen1.

SooHai Lim, Investmentmanager des Baring ASEAN Frontiers Fund, sagt: „Die konjunkturelle Erholung der ASEAN-Märkte im Jahr 2013 und die Volatilität von Anfang des Jahres 2014 hatten einen spürbaren Einfluss auf die Anlegerstimmung in der gesamten Region und diese Dynamik wird durch die Gründung der AEC im Jahr 2015 weiter unterstützt. Die kontinuierliche Herausbildung einer Verbraucherschicht wirkt sich sehr positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung und das Wachstum aus. Beispielsweise soll laut Prognosen der prozentuale Anteil an Privathaushalten in der Mittelschicht von 27% im Jahr 2014 auf 45% im Jahr 20202 steigen.“

Mit Blick auf Sektoren weist der Barings ASEAN Frontiers Fund derzeit eine Übergewichtung bei zyklischen Konsumgütern und Finanztiteln auf, was den Anstieg und die positiven Auswirkungen der Verbraucherausgaben in der gesamten Region widerspiegelt. Bezüglich der Märkte hat der Fonds eine Übergewichtung in Vietnam, Indonesien und den Philippinen. Nach Einschätzung von Barings wird Vietnam weiterhin ausländische Direktinvestitionen anziehen, was auf die attraktive Demografie und die wettbewerbsfähigen Arbeitskräfte zurückzuführen ist, die vor fünf bis zehn Jahren schon dazu beigetragen haben, die Exportbasis ausgehend von Landwirtschaft und Textilwaren hin zu Elektronikartikeln und Kommunikationsmitteln als die größten Exportleistungen zu entwickeln. Die zweite Niederlassung von Samsung in Vietnam wird beispielsweise das größte Werk weltweit sein und nach Fertigstellung im Jahr 2015 die Hälfte der Kapazitäten im Smartphone-Bereich umfassen.

Darüber hinaus ist Indonesien einer der bevorzugten Märkte, insbesondere vor dem Hintergrund der im Juli ausgetragenen Wahlen, bei denen Joko Widodo als Präsident hervorging. Nach Ansicht von Barings wird sich ein starker Anstieg der staatlichen Infrastrukturausgaben – laut Prognosen sollen diese von 1,6% des BIP im Jahr 2014 auf 3,7% im Jahr 20173 angehoben werden – positiv auf das Wirtschaftswachstum des Landes auswirken und auch der Aufstieg der Mittelschicht wird eine zentrale Rolle einnehmen. Für Indonesien wird erwartet, dass der BIP von 5,8% im Jahr 2013 auf 6% im Jahr 2014 wächst und die Steigerungen bei den Gewinnen je Aktie sollen von 7,5% im Jahr 2013 auf 13,5% im Jahr 20154 ansteigen.

SooHai Lim sagt: „Eines der größten Risiken für die ASEAN-Region war bisher das politische Risiko. Dieses ist jedoch im Verlauf der letzten sechs Monate in den am meisten betroffenen Ländern, Indonesien und Thailand, zurückgegangen. Die politischen Entwicklungen in Thailand und die geäußerte Zielsetzung, das Land schnell und effizient zu einer stabilen Regierung zurückzuführen, ermutigen uns und wir betrachten Thailand als einen Kernbestandteil im Baring ASEAN Frontiers Fund. Das Land pflegt nicht nur eine starke Beziehung zu dem benachbarten Myanmar, welches sich zu einem bedeutenden Teilnehmer in der ASEAN-Region entwickelt hat, sondern ist auch das Zentrum des spannenden neuen AEC-Handelsblocks.“


1 Quelle: BofA Merrill Lynch Global Research, CEIC, August 2014
2 Quelle: Euromonitor, CLSA Juli 2014
3 Quelle: Government, CLSA, August 2014
4 Quelle: BofA Merrill Lynch Global Research, August 2014

 

 

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