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Es ist alles eine Frage der Perspektive: Viele Anleger sehen im jüngsten Kursrückschlag des DAX wieder Kaufkurse. Und tatsächlich erscheinen deutsche Standardaktien derzeit wieder attraktiv. Hat doch der DAX seit Juni unter der markant rückläufigen Konjunkturdynamik gelitten und in der Spitze dieses Jahr 10,25% verloren. Ausgehend vom Allzeithöchststand bei 10.050 Punkten betrug der Verlust sogar 16,87%. Damit gehört das deutsche Aktienbarometer zu den Aktienmärkten mit der schlechtesten Performance weltweit. Für ausländische Investoren kommt erschwerend hinzu, dass die ausgedehnte Dollarstärke die Lage verschärft, weil zusätzlich Währungsverluste auflaufen. Verglichen mit anderen Regionen wie USA, Emerging Markets und Asien schnitt der DAX deutlich schwächer ab.
Hat der DAX angesichts dieser Entwicklung entsprechend starkes Aufholpotential? Vorerst nicht. Sowohl aus absoluter als auch aus relativer Sicht sollten Investoren zumindest in den nächsten Wochen in anderen Aktienmärkten besser aufgehoben sein. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Solange die vorlaufenden Indikatoren wie IFO- und ZEW-Index eine klare Abwärtstendenz zeigen, dürfte ausländisches Kapital eher in Regionen mit einer aufstrebenden Wirtschaft wie USA und Asien allokiert werden, zumal auch die relative Underperformance zu diesen Märkten und die Dollarstärke 2014 in diversen Allokationsmodellen zu einer strukturellen Untergewichtung des DAX führen sollte.
Aber auch aus absoluter Sicht ist die Rückschlaggefahr noch lange nicht gebannt. So notieren deutsche Standardwerte etwa 6% unterhalb der 200-Tagelinie, was zumindest auf eine technische Unterbrechung des Bullenmarktes hindeutet. Gleichzeitig zeigt das Chartbild eine bestätigte Schulter-Kopf-Schulter Umkehrformation, deren Kursziel bei 8.000 Punkten liegt. Darüber hinaus deuten wichtige Trendindikatoren wie MACD und ADX auf einen strategischen Bärenmarkt hin, der noch kein extrem übertriebenes Niveau erreicht hat.;
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Webinar-Replay
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Oliver Gasser
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Risiken für deutsche Standardwerte sowohl aus fundamentaler Perspektive als auch auf technischer Basis kurzfristig sehr groß sind. Erst bei Kursen um 8.000 Punkte dreht das Chance–Risiko-Verhältnis wieder – vorausgesetzt die Konjunktur rutscht nicht in eine länger anhaltende Rezession ab.
Markus Tischer, Senior Quantitative Analyst und Portfoliomanager, BANTLEON
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