„Die Ergebnisse der Befragung bringen ein wichtiges Paradoxon ans Licht: Während rund zwei Drittel der institutionellen Investoren Tail-Risiken seit der Finanzkrise mit wachsender Sorge betrachten, denkt nur ein deutlich kleinerer Anteil der Befragten, dass sie Zugang zu geeigneten Instrumenten haben, um sich gegen derartige Extremereignisse zu wappnen“, kommentiert Martin Bruckner, Chief Investment Officer der Allianz in Österreich und Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank AG, die Ergebnisse.
Top 3 Risiken: Ölpreisschocks, Staatsbankrott und Finanzmarktblasen
Rund zwei Drittel (66 Prozent) der 735 befragten institutionellen Investoren geben an, dass sie sich seit der Finanzkrise mehr Sorgen um Extremrisiken machen. Im aktuellen Marktumfeld sehen sie die Wertentwicklung ihrer Portfolios durch eine Vielzahl von Faktoren gefährdet. Weltweit fürchten Investoren Ölpreisschocks (28 Prozent), einen Staatsbankrott, Finanzmarktblasen (je 24 Prozent) und eine Rezession in der Eurozone (21 Prozent) am meisten.
Was traditionelle Anlageklassen betrifft, glauben institutionelle Investoren an steigende Aktienmärkte in Europa und den USA, sind aber pessimistisch in Bezug auf die Entwicklung der Anleihemärkte sowohl in Industrie- als auch Schwellenländern. Befragt nach der geplanten Vermögensaufteilung, sagten 30 Prozent der Befragten weltweit, dass sie auf 12-Monats-Sicht europäische und US-Aktien aufgrund des hohen Renditepotenzials aufstocken wollen. Umgekehrt wollen 29 Prozent der Anleger Staatsanleihen verkaufen, und fast ein Drittel (31 Prozent) der befragten Anleger traut den Papieren auf Jahressicht keine positive Wertentwicklung zu. Als Grund für die Attraktivität von europäischen Aktien gaben 61 Prozent das hohe Renditepotenzial an.
Risikomanagement zwar wichtig, aber schwer umsetzbar
Institutionelle Investoren sind nach wie vor traditionellen Risikomanagement-Strategien verhaftet. Die Mehrheit der Befragten stützt sich auf traditionelle Asset-Allokation- und Risikomanagement-Strategien, die auf Diversifikation über Anlageklassen (61 Prozent) oder internationale Streuung (56 Prozent) beruhen. Nur 36 Prozent gaben an, über geeignete Instrumente oder Lösungen im Umgang mit Extremrisiken zu verfügen. So sind 56 Prozent der befragten Investoren der Meinung, dass Tail Risk-Management zu teuer sei.
Über den AllianzGI Global RiskMonitor
Der Global RiskMonitor 2015 von Allianz Global Investors wurde in Zusammenarbeit mit CoreData Research erstellt. Dabei wurden im ersten Quartal des Jahres weltweit 735 institutionelle Investoren – Pensionsfonds, Stiftungen, Staatsfonds, Family Offices, Banken und Versicherungen – in Europa (235), Nordamerika (250) und Asien-Pazifik (250) zu ihren Einstellungen in Bezug auf Risiken, Portfoliokonstruktion und Asset Allokation befragt. Die Teilnehmer der Befragung repräsentieren ein angelegtes Vermögen von mehr als 15 Billionen US-Dollar.