Die Konferenzen von Barbara Bertolini sind anders. Und genau das lieben die Investoren. Neben Vermittlung von Fachwissen auf höchstem Niveau aktueller und hochrelevanter Themen für Institutionelle Investoren, hat sich die Veranstalterin einen großen Namen in der Branche für unterhaltsame, innovative und herzlich-persönliche Konferenzen gemacht.
In Kürze findet wieder, der „Institutionelle Altersvorsorge Herbstdialog“ #IAHD in Wien statt. Das war für die e-fundresearch.com-Redaktion gegebener Anlass, sich mit Barbara Bertolini davor noch auszutauschen. Chefredakteur Simon Weiler fragte nach, auf was sich Institutionelle Anlageentscheider und Asset Manager bei der branchenbeliebtesten Herbstkonferenz der Investorenwelt 2023 freuen dürfen.
e-fundresearch.com: Liebe Frau Bertolini, man hört es bereits von allen Seiten, dass die Vorfreude der Investoren und Asset Manager aus der DACH-Region groß ist, sich wieder bei Ihnen am 19. Oktober in Wien zu treffen. Bevor wir Ihnen vielleicht auch das Geheimnis rund um die Schatzkiste entlocken können - welche Themen werden dieses Jahr im Fokus sein?
Barbara Bertolini: Dieses Jahr haben wir ein besonders vielfältiges Fachprogramm. Wir sprechen über Generationenwende am Arbeitsmarkt und Folgen für die Altersversorgung. Konflikte und Unverständnis zwischen Alt und Jung hat es ja schon immer gegeben. Viele empfinden die Reibungen zwischen den Babyboomern und der Generation Z aber als besonders stark. Digital sozialisierte junge Erwachsene streben nach weniger Work und mehr Life. Zugleich scheinen sie weniger bereit, die für ihre Entscheidungen und ihren Lebensstil kritisierten Älteren über die Generationenverträge im Sozialstaat zu unterstützen. Wir wollen hierbei auf den Grund gehen, was die Treiber dieser Entwicklungen sind. Welche Auswirkungen haben sie in der Arbeitswelt, und welche Risiken – oder auch Chancen – ergeben sich daraus für die einzelnen Säulen des Pensionssystems. Was mich besonders freut, Arbeitsmarktforscher und Finanzwissenschaftler sowie Direktor vom IHS, Prof. Dr. Holger Bonin(im Bild links), wird hier u.a. Stellung dazu nehmen.
e-fundresearch.com: Die FMA – die Finanzmarktaufsicht wird auch einen Vortrag halten. Um was geht es da genau?
Barbara Bertolini: Mit der 2023 veröffentlichen Änderung der ELTIF-Verordnung (Anm. d. Red.: ELTIF 2.0) wurden die regulatorischen Vorgaben für Europäische langfristige Investmentfonds signifikant geändert. Im Vortrag werden die wichtigsten Änderungen sowie die damit einhergehen Chancen und Risiken präsentiert. Da diese Änderungen bereits am 1.1.2024 in Kraft treten, war es für mich besonders wichtig, dass die Investoren noch im Oktober bei mir die Chance bekommen, sich untereinander auszutauschen und vor allem auch direkt an die verantwortliche Person der FMA, Fragen stellen zu können. Im Bild links: Martin Exel, Senior Officer er FMA wird den Institutionellen Investoren beim IAHD persönlich Rede und Antwort zur ELTIF-Richtlinie stehen.
e-fundresearch.com: Dazu passt auch das Thema rund um die europäischen Immobilienkreditmärkte gut, wie ich aus ihrem Programmüberblick entnehmen kann …
Barbara Bertolini: Ja, genau! Der signifikante Anstieg der Zinsen innerhalb kurzer Zeit stellt die Immobilienbranche vor große Herausforderungen. Die daraus folgende drastische Anpassung der Immobilienpreise erzwingt eine Neuordnung der Kapitalstrukturen. Bankenfinanzierungen werden restriktiver, signifikant teurer und setzen deutlich mehr Eigenkapital voraus. Alternative Finanzierer werden die entstehenden Finanzierungslücken schließen. Deshalb werden wir auch über einen Fachvortrag von Ulrich Kastner (im Bild links) von Lenwood Capital der Frage nachgehen, ob die aktuelle Krise auch ein Impulsgeber für Veränderungen an den europäischen Kreditmärkten sein kann.
e-fundresearch.com: Weshalb spielt das Thema rund um Rohstoffe und rund um die Emerging Markets dieses Jahr bei Ihnen so eine große Rolle?
Barbara Bertolini: Der Klimawandel und die „Verwicklung des Menschen“ in den Klimawandel stehen mittlerweile außer Frage. Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich auf der COP 21 in Paris verpflichtet, bis 2050 Netto-CO2-Emissionen zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein globales Umdenken in unseren Energiesystemen erforderlich, um von kohlenstoffhaltigen fossilen Energieträgern auf kohlenstoffarme Technologien umzusteigen. Der Internationalen Energieagentur zufolge müssen die erneuerbaren Energien im nächsten Jahrzehnt massiv ausgebaut werden. Da die Energie nicht selbst aus Wind oder Sonne gewonnen wird, sondern durch einen Transformator, der diese Energiequellen in Strom umwandelt, müssen diese Transformatoren gebaut werden, wofür umfangreiche Industriemetalle verwendet werden. Deshalb gehen wir unter anderem auch hier der Frage nach, inwiefern auch diese Metalle eine Investitionsmöglichkeit für Institutionelle Investoren sein können. Hier freue ich mich auch ganz besonders, dass Benjamin Louvet (im Bild links), Head of Commodities Management Strategies von Ofi Asset Management persönlich aus Paris zu uns kommen wird.
e-fundresearch.com: Haben Sie hierzu konkrete Beispiele?
Barbara Bertolini: Nebst einem Überblick über die derzeitige Verwendung von Rohstoffen in der institutionellen Vermögensallokation, sprechen wir über die Bedeutung von Rohstoffen in den Portfolios der Investoren. Insbesondere auch darüber, welche Vorteile Rohstoffe im Hinblick auf die Diversifizierung und den Schutz vor Inflation bieten. Und auch darüber, warum Rohstoffe noch so selten genutzt werden. So auch in Bezugnahme auf neue technische Lösungen für die SCR- und SRI-Beschränkungen und den Mangel an intrinsischer Rendite. Was mich besonders freut: Die Union Investment beschäftigt sich ebenso mit diesem Thema und kann hier eine langjährige Expertise vorweisen. Somit erhalten wir durch die Teilnahme von Senior Portfoliomanager und Rohstoffexperten, Thomas Benedix (im Bild links) einen Einblick in einen zweiten Investmentansatz mit Unterschied zu Benchmarkt-Konzepten. Er wird für uns aus Frankfurt am Main anreisen und den Investoren den ganzen Tag und Abend für Gespräche zur Verfügung stehen.
e-fundresearch.com: Worum geht es dieses Jahr beim Thema rund um die Emerging Markets?
Barbara Bertolini: In unserer Panel-Diskussion „Schwellenländer als integraler Bestandteil der strategischen Asset Allocation“ stellen wir gemeinsam mit Institutionellen Investoren unterschiedliche Investmentansätze vor. Hierzu gehören aktive fundamental gemanagte sowie quantitative Investmentstrategien. Dabei beleuchten wir, welche Chancen die aktuell günstige Bewertung der Schwellenländer-Aktien bieten und wie ESG-Faktoren integriert werden können. Wichtig auch hier, wie relevant Ausschlüsse bestimmter Anlagen und welche Folgen damit verbunden sind. Thematisiert werden neben den Chancen auch die Herausforderungen in diesen Märkten. Die Panelteilnehmer erörtern, wie die Portfolioallokation und Anlageentscheidungen in Schwellenländeraktien getroffen werden sollten, um Risiken zu senken und den Investmenterfolg zu steigern. Dieses Panel findet unter der Moderations-Leitung von Robeco-Boss Deutschland und Österreich, Thorsten Schneider (im Bild links), statt.
e-fundresearch.com: Sie haben auch dieses Mal wieder ein großes Interview auf der Bühne organisiert – dieses Mal mit ESG-Spezialist James Malone von PGIM Fixed Income mit Albert Reiter von e-funddata.com. Auf was konkret dürfen sich hier die Inestoren freuen?
Barbara Bertolini: Der Beitrag institutioneller Investoren zur Dekarbonisierung der Wirtschaft kann in unterschiedlicher Form erfolgen. Eine der Methoden ist die Steuerung der Investments mit Bezug auf das 1,5°C Ziel, das im Rahmen des Pariser Klimaabkommens formuliert wurde. Die Bewertung von Aktien, Anleihen, Immobilien und anderen Vermögenswerten hinsichtlich ihrer Temperatur-Scores erfordert spezifische Daten und Modelle. Die Herausforderungen, die sich dabei ergeben, werden im Rahmen dieses Interviews erläutert.
e-fundresearch.com: Lüften Sie nun für uns die Geschichte rund um die geheimnisvolle Schatzkiste?
Barbara Bertolini: Als Medienpartner der Konferenz erzähle es Ihnen natürlich sehr gerne, solange Sie es nicht veröffentlichen! Es soll ja eine Überraschung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden. Was ich aber schon verraten darf: Am Gala-Abend haben wir für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine „Weinverkostung mal ganz anders“ vorbereitet. Das wird superspannend und wird vor allem viel Spaß machen. Ich finde, nach so viel Fachthemen und Arbeit unter Tags haben sich das meine Gäste mehr als verdient!
e-fundresearch.com: Danke für Ihre Zeit und für das Gespräch!
Zur Konferenz:
Der Institutionelle Altersvorsorge Herbstdialog ist eine exklusive Tagung für Vorstände und Entscheidungsträger von Pensions- und Vorsorgekassen, Versorgungswerken, Versicherungen und für die Führungsspitze von Corporates die sich mit betrieblicher Altersvorsorge beschäftigt. Top-Experten bzw. Institutionelle Investoren aus den Bereichen Veranlagung, Finanzen, Produktmanagement, Risikomanagement und Recht aus Österreich, Deutschland und aus der Schweiz treffen auf Wirtschaftswissenschaftler, Spezialisten europäischer Pensionskassen-Verbände, hochrangige Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der Aufsichtsbehörde sowie auf Politiker und auf eine streng limitierte Anzahl an ausgewählten und erfahrenen Asset Managern der Institutionellen Kapitalanlagewelt.
Die beim → Institutioneller Altersvorsorge- und Investorengipfel besprochenen Themen werden hier nochmals aufgegriffen. Der Diskurs geht dabei ins Detail, darf und soll energiegeladen sein und dabei immer mit dem klaren Ziel konkreter Arbeitsergebnisse. Schließlich geht es um positive Veränderungen in der Pensionsvorsorge und um neue gemeinsame Lösungsansätze. Kreativer sowie intellektueller Meinungsaustausch stehen nebst informativen und aufschlussreichen Fachvorträgen anerkannter Meinungsbildner und Branchenexperten ganz oben auf der Agenda.
