Gröschls Mittwochskommentar: 47/2023

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 22.11.2023 10:32 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

Da war doch was mit Riesenfreude letzten Mittwoch, nun, die ist gestern Abend nicht kleiner geworden, haben wir (speziell ich war da maßgeblich beteiligt *lol*) unseren großen, oft nervigen Bruder in nahezu Cordoba´scher Manier vom Platz gefegt. Damit nicht genug, hat der deutsche Herr Sane dem unsrigen Herrn Mwene, auch noch eine gewischt. Geht natürlich gar nicht, bringt aber noch mehr Spannung und Emotion ins Spiel, ist also fast schon so attraktiv wie Eishockey. ;-) Schade nur, dass es sich um eine - sieht man von den kleinen Tätlichkeiten ab - rein freundschaftliche Begegnung gehandelt hat und nicht schon um das EM-Finale 2024. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. :-)

Inzwischen dreht sich der Rest der Welt unbeeindruckt weiter, wobei´s mir durchaus schwer fällt sonst noch wo wirklich Positives zu entdecken. Aber – und das reicht den Märkten scheinbar – auch keine wesentlichen Verschlechterungen zum status quo ante. Ob die Freude an der etwas zurückkommenden Inflation, so die Entwicklung ohne eine signifikant abkühlende Wirtschaft überhaupt nachhaltig sein kann, mittelfristig steigende Märkte zu rechtfertigen im Stande ist, wird sich zeigen. Eventuell wär´s gscheiter, die Konjunktur sauft nicht vollends ab und die langen Zinsen steigen weiter auf längerfristig vernünftige Niveaus, das was gut und günstig ist steigt und das was (ob gut oder nicht) viel zu teuer ist, wird einem Re-Rating unterzogen. Ja, Ja, das Lied haben wir hier schon ein paar Mal gesungen… :-)

Spannender, möglicherweise aber nur im Sinne eines Feldversuchs, wird´s derweil in Argentinien.  Wird Milei es schaffen, dem Markt soviel Freiheit zu geben, dass er sich selbstregulieren kann? Könnte Argentinien ein Role-Model für gescheiterte Staaten werden, die sich von Grund neu organisieren müssen und die verstanden haben, dass weniger Staat und mehr Markt möglicherweise die Strategie der Wahl ist, will man irgendwann wieder ernst genommen werden. Drei Defaults in den letzten 22 Jahren sind tatsächlich keinesfalls dazu angetan das Vertrauen von Investoren zu gewinnen. Eh ein Wunder, dass die es immer wieder geschafft haben, Geld einzusammeln. Hat wahrscheinlich auch nur funktioniert, weil´s mangels Zinsen und mithin Bepreisbarkeit nix wert war. Fußballspielen können sie ja scheinbar auch, warum nicht mit einem anderen Trainer nicht auch dort Weltmeister, wo´s wirklich zählt?!

In Europa sind wir erfreulicherweise (oder auch nicht ;-)) noch nicht so weit. Schön wäre wenn wir die Katastrophe sozusagen mit einer Abkürzung umfahren könnten und anstatt zu warten bis das System endgültig seine Kinder gefressen hat. Erstaunlich ist - und das leider nicht auf eine neugierig machende, interessante Art - , dass der Konsens aller politischen Richtungen ist, zu regulieren, zu kontrollieren, sich immer weiter zu Verschulden und Leistung und Innovation zu erschweren. Gefährlich ist, dass je weiter man an die politischen Ränder rückt, die Lösungen immer einfacher werden und offensichtlich in der Breite immer leichter zu verstehen sind. Verwunderlich ist, dass die Ränder in Zeiten eines so breiten Wohlstands und eines so tiefen sozialen Netzes trotzdem so einen Zulauf haben. Naja vielleicht liegt´s dran, dass die vermeintliche Mitte in ihrer Unehrlichkeit und Korruptheit es selbst den Stützen der Gesellschaft (schlag nach bei Ibsen ;-)) schwer macht dort die Stange zu halten, wo die gesamtgesellschaftlich geringsten Schmerzen entstehen würden. Macht eigentlich keinen besonderen Eindruck das Ganze, oder?

Schließen wir aber so positiv wie wir begonnen haben. :-) Thanks Giving steht vor der Tür, ein guter Teil der US-amerikanischen Bevölkerung ist scheinbar entweder auf Ozempic oder Fentanyl, hat also entweder keinen Hunger oder spürt ihn nicht. Das wird insbesondere in der Truthendl-Community sehr positiv aufgenommen, steigen die Chancen ein weiteres Jahr leistungsfrei durchgefüttert zu werden für das Individuum signifikant an. Da geht´s unseren Gänsen nicht (mehr) so gut, werden sie inzwischen von Martini bis Weihnachten zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit verzehrt. :-)

Jolly Days!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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