Europameisterschaft 2024: Ein Katalysator für die Wirtschaft?

Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL, äußert sich in seinem Gastkommentar zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Europameisterschaft 2024. Verschiedene Studien legen nahe, dass der direkte Effekt sportlicher Großveranstaltungen auf die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung in Deutschland kaum nennenswert ist. Mumm betont jedoch die potenziellen Vorteile für bestimmte Segmente und die Möglichkeit eines emotionalen Aufschwungs. Markets | 18.06.2024 09:32 Uhr
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL / © e-fundresearch.com / Privatbank DONNER & REUSCHEL
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL / © e-fundresearch.com / Privatbank DONNER & REUSCHEL

Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL, erläutert, dass bestimmte Segmente von erhöhten Umsätzen und Margen während sportlicher Großveranstaltungen profitieren, wie etwa die Tourismus-, Beherbergungs- und Gastronomiebranche. Diese verzeichnen hohe Auslastungsgrade und teilweise deutlich höhere Preise. Das ifo-Institut schätzt, dass die zusätzlichen Ausgaben durch ausländische Touristen im zweiten Quartal 2024 etwa eine Milliarde Euro oder 0,1 Prozent der Wirtschaftsleistung betragen werden. Auch der inländische Konsum im Gastgewerbe und im Lebensmitteleinzelhandel dürfte kurzfristig höher ausfallen.

Umsatzausfälle in anderen Freizeitbereichen

Allerdings kommt es in anderen Bereichen, wie Theatern oder sonstigen Freizeiteinrichtungen, zu Umsatzausfällen, da deren Besucherzahlen während der Europameisterschaft sinken.

Emotionaler Effekt als wirtschaftliche Initialzündung

Mumm betont: „Ein emotionaler Effekt, auch wenn er empirisch kaum messbar ist, könnte positiv auf die Wirtschaft wirken.“ Sollte das Turnier 2024 positiv verlaufen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen, könnte dies eine Initialzündung für den privaten Konsum bedeuten. Auf diesem ruht die Hoffnung für eine stärkere wirtschaftliche Belebung im weiteren Jahresverlauf. Die stark steigenden Nominallöhne in Verbindung mit deutlich gesunkenen Inflationsraten erhöhen derzeit die Kaufkraft vieler Menschen. Bisher hat die fehlende Zuversicht jedoch einen stärkeren Konjunkturimpuls verhindert und für eine anhaltend erhöhte Sparquote gesorgt. Mumm erklärt: „Auch wenn sich geopolitische Unsicherheiten und die bekannten Schwächen des Standorts Deutschland nicht kurzfristig auflösen und die Wirtschaft vorerst weiter ausbremsen, könnte ein emotionaler Ruck mehr Tatkraft auslösen, um die bestehenden Probleme im nicht-sportlichen Bereich zu überwinden.“

Aktuelle Wirtschaftsstimmung

Ein aktuelles Bild der Stimmungslage unter Unternehmen zeichnen Ende der Woche die Schnellschätzungen der von S&P Global berechneten Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA. Neben den Geschäftserwartungen, die in Europa zuletzt stetig stiegen, sind insbesondere die Beschäftigungs- und die Preiskomponenten in den USA relevant. Diese könnten, im Hinblick auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinssenkung durch die Fed, die Kurse an den Börsen bewegen.

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