Fondsmarkt Österreich 2024: Rekordvolumen durch institutionelle Nachfrage, Schwächen im Retailsegment

Markets | 20.01.2025 17:18 Uhr
© e-fundresearch.com / Canva
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Das Jahr 2024 war für die österreichische Fondsbranche von gemischten Entwicklungen geprägt. Auf der einen Seite erreichten die heimischen Verwaltungsgesellschaften mit einem Gesamtvolumen von 219,9 Mrd. Euro und einem Zuwachs von 8,8% ein neues Allzeithoch. Auf der anderen Seite zeigte sich eine erhebliche Belastung im traditionell margenstarken Retailsegment.

Gesamtwachstum trotz Herausforderungen

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten – wie hoher Inflation und geopolitischer Spannungen – konnte die Branche ein Gesamtwachstum erzielen. Der Volumenzuwachs von 17,9 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr wurde vor allem durch Kursgewinne in Höhe von 16,0 Mrd. Euro gestützt. Zusätzlich trugen Nettomittelzuflüsse von 3,1 Mrd. Euro zum positiven Ergebnis bei.

Rentenfonds erreichten mit rund 3,1 Mrd. Euro die höchsten Nettomittelzuflüsse, gefolgt von Aktienfonds mit 0,2 Mrd. Euro. Das Fondsvolumen der offenen Immobilien-Investmentfonds verringerte sich seit Jahresende 2024 um 17% auf rund 7,8 Mrd. Euro. Die Nettomittelabflüsse beliefen sich hier auf 1,6 Mrd. Euro, während sich die Kursgewinne auf rund 68,98 Mio. Euro beschränkten

Institutionelle Anleger:innen als Wachstumsmotor

Einen erheblichen Beitrag zum Wachstum leisteten institutionelle Anleger:innen, die in Spezialfonds und maßgeschneiderte Mandate investierten. Mit Nettomittelzuflüssen von 3.050,29 Mio. Euro war dieses Segment der größte Treiber für das Gesamtergebnis.

Margenstarkes Retailsegment unter Druck

Besonders auffällig war die schwache Entwicklung des Retailsegments, das mit Nettomittelabflüssen von insgesamt 656,67 Mio. Euro zu kämpfen hatte. Trotz eines starken Börsenjahres zeigten sich private Anleger:innen zurückhaltend – ein Problem, das nicht nur die Zuflüsse betrifft, sondern auch die Ertragsbasis der Branche schwächt. Das Retailgeschäft ist traditionell margenstark, da Publikumsfonds oft höhere Gebührenstrukturen aufweisen als institutionelle Mandate. 

Die 10 größten österreichischen Fondsgesellschaften 2024:

RangFondsgesellschaftVolumen in Mio. €Markanteil in %
1Erste Asset Management GmbH46.284,8021,05%
2Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.41.491,0718,87%
3Amundi Austria GmbH24.857,6011,30%
4KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.20.170,319,17%
53 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H.12.527,315,70%
6LLB Invest Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.12.339,865,61%
7Gutmann Kapitalanlagegesellschaft m.b.H12.237,665,56%
8MASTERINVEST Kapitalanlage GmbH11.688,665,32%
9Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH11.416,785,19%
10IQAM Invest GmbH8.327,443,79%
11Security Kapitalanlage Aktiengesellschaft7.350,453,34%
12Schoellerbank Invest AG7.233,093,29%
13Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.2.953,961,34%
14Ampega Investment GmbH (AT-Fonds)1.030,680,47%
15Macquarie Investment Management Austria Kapitalanlage AG7,200,00%
 Gesamtergebnis219.916,86100,00%

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