Das Jahr 2024 war für die österreichische Fondsbranche von gemischten Entwicklungen geprägt. Auf der einen Seite erreichten die heimischen Verwaltungsgesellschaften mit einem Gesamtvolumen von 219,9 Mrd. Euro und einem Zuwachs von 8,8% ein neues Allzeithoch. Auf der anderen Seite zeigte sich eine erhebliche Belastung im traditionell margenstarken Retailsegment.
Gesamtwachstum trotz Herausforderungen
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten – wie hoher Inflation und geopolitischer Spannungen – konnte die Branche ein Gesamtwachstum erzielen. Der Volumenzuwachs von 17,9 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr wurde vor allem durch Kursgewinne in Höhe von 16,0 Mrd. Euro gestützt. Zusätzlich trugen Nettomittelzuflüsse von 3,1 Mrd. Euro zum positiven Ergebnis bei.
Rentenfonds erreichten mit rund 3,1 Mrd. Euro die höchsten Nettomittelzuflüsse, gefolgt von Aktienfonds mit 0,2 Mrd. Euro. Das Fondsvolumen der offenen Immobilien-Investmentfonds verringerte sich seit Jahresende 2024 um 17% auf rund 7,8 Mrd. Euro. Die Nettomittelabflüsse beliefen sich hier auf 1,6 Mrd. Euro, während sich die Kursgewinne auf rund 68,98 Mio. Euro beschränkten
Institutionelle Anleger:innen als Wachstumsmotor
Einen erheblichen Beitrag zum Wachstum leisteten institutionelle Anleger:innen, die in Spezialfonds und maßgeschneiderte Mandate investierten. Mit Nettomittelzuflüssen von 3.050,29 Mio. Euro war dieses Segment der größte Treiber für das Gesamtergebnis.
Margenstarkes Retailsegment unter Druck
Besonders auffällig war die schwache Entwicklung des Retailsegments, das mit Nettomittelabflüssen von insgesamt 656,67 Mio. Euro zu kämpfen hatte. Trotz eines starken Börsenjahres zeigten sich private Anleger:innen zurückhaltend – ein Problem, das nicht nur die Zuflüsse betrifft, sondern auch die Ertragsbasis der Branche schwächt. Das Retailgeschäft ist traditionell margenstark, da Publikumsfonds oft höhere Gebührenstrukturen aufweisen als institutionelle Mandate.
Die 10 größten österreichischen Fondsgesellschaften 2024:
Rang | Fondsgesellschaft | Volumen in Mio. € | Markanteil in % |
1 | Erste Asset Management GmbH | 46.284,80 | 21,05% |
2 | Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. | 41.491,07 | 18,87% |
3 | Amundi Austria GmbH | 24.857,60 | 11,30% |
4 | KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. | 20.170,31 | 9,17% |
5 | 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. | 12.527,31 | 5,70% |
6 | LLB Invest Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. | 12.339,86 | 5,61% |
7 | Gutmann Kapitalanlagegesellschaft m.b.H | 12.237,66 | 5,56% |
8 | MASTERINVEST Kapitalanlage GmbH | 11.688,66 | 5,32% |
9 | Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH | 11.416,78 | 5,19% |
10 | IQAM Invest GmbH | 8.327,44 | 3,79% |
11 | Security Kapitalanlage Aktiengesellschaft | 7.350,45 | 3,34% |
12 | Schoellerbank Invest AG | 7.233,09 | 3,29% |
13 | Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. | 2.953,96 | 1,34% |
14 | Ampega Investment GmbH (AT-Fonds) | 1.030,68 | 0,47% |
15 | Macquarie Investment Management Austria Kapitalanlage AG | 7,20 | 0,00% |
Gesamtergebnis | 219.916,86 | 100,00% |
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