Im Rahmen der aktuellen Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP fordert die Initiative Kapitalmarkt Österreich eine deutliche Stärkung der privaten Vorsorge. Die Plattform, bestehend aus führenden Vertretern des österreichischen Finanzmarktes, sieht dringenden Handlungsbedarf, um die finanzielle Zukunft der Bevölkerung und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu sichern.
Zentrale Forderungen im Überblick:
- Stärkung der 2. Säule: Verbesserte Rahmenbedingungen für Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge.
- Prämienmodell für Geringverdiener: Zusätzliche Anreize zur Vorsorge schaffen.
- Steuerliche Förderung von Vorsorgedepots: Einführung eines steuerbegünstigten Modells als Ersatz für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge.
- Ausbau der Finanzbildung: Integration von Kapitalmarktthemen in Lehrpläne und PISA-Studien.
- Förderung des Kapitalmarkts: Maßnahmen wie die Wiedereinführung der Behaltefrist und Erleichterungen bei Kapitalerhöhungen.
Hintergrund und Kontinuität der Forderungen
Die Initiative Kapitalmarkt Österreich hat ihre zentralen Forderungen bereits in den Positionspapieren der Jahre 2022 und 2024 festgehalten. Diese wurden in zahlreichen Veranstaltungen und Dialogen mit Stakeholdern und der Politik diskutiert, um eine nachhaltige Stärkung des Kapitalmarkts und der privaten Vorsorge voranzutreiben.
Dringender Handlungsbedarf bei der Altersvorsorge
„Nur ein Viertel der Österreicher:innen vertraut darauf, dass die staatliche Pension im Alter ausreicht,“ warnt Paul Severin, Vorstandsmitglied der ÖVFA. Damit werde deutlich, dass ohne private Vorsorge für viele eine Versorgungslücke drohe.
Wirtschaftliche Vorteile durch Eigenkapitalstärkung
„Die Stärkung der Eigenkapitalbasis österreichischer Unternehmen ist entscheidend für Wohlstand und Wirtschaftswachstum“, betont Stefan Maxian, ebenfalls Vorstandsmitglied der ÖVFA.
Die Initiative Kapitalmarkt Österreich fordert, diese Themen im Regierungsprogramm zu verankern, um nachhaltige Lösungen für eine gesicherte Altersvorsorge und einen stärkeren Kapitalmarkt zu schaffen.
Möglichkeiten und Herausforderungen
Obwohl eine schwarz-blaue Regierung prinzipiell als kapitalmarktfreundlicher eingeschätzt werden könnte, wirft die Umsetzung der geforderten Maßnahmen Fragen auf. Insbesondere der Verzicht auf die Wertpapier-KESt bei einer Wiedereinführung der Behaltefrist oder andere mit Einnahmenausfällen oder steigenden Ausgaben verbundene Forderungen könnten angesichts der angespannten Budgetlage auf Widerstand stoßen.
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