US-Börsen unter Druck – aber keine fundamentale Trendwende
Wie FERI im aktuellen „Markets Update März 2025“ an e-fundresearch.com mitteilt, hat der S&P 500 in den vergangenen Wochen über 10 Prozent verloren – ein Rückgang, der laut Definition als Aktienmarktkorrektur gilt. Die Nervosität sei spürbar, doch laut Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation im CIO Office der FERI AG, sei Panik fehl am Platz: „Ein nachhaltiger Bärenmarkt ist aber nicht zu erwarten.“
Makroökonomische Lage bleibt stabil
Aus Sicht von FERI fehlt es derzeit an den strukturellen Faktoren, die in der Vergangenheit tiefergehende Marktverwerfungen ausgelöst haben. Baitinger erklärt: „In der Regel sind es zwei zentrale Auslöser: entweder eine echte Rezession, die zu einem Einbruch der Unternehmensgewinne führt, oder ein Inflationsschock, der einen starken Zinsanstieg nach sich zieht.“ Beides sei aktuell nicht gegeben. Die US-Wirtschaft stagniere zwar infolge politischer Unsicherheiten, insbesondere durch die erratische Politik von Donald Trump, doch eine echte Rezession sei nicht in Sicht.
Inflationsrisiken unter Kontrolle
Auch ein Inflationsschock gilt laut FERI derzeit als unwahrscheinlich. Der wichtigste Treiber – der Ölpreis – liegt nahe einem Mehrjahrestief. Selbst im Falle geopolitischer Spannungen sei die OPEC+ laut Baitinger „in der Lage, eventuelle Angebotsschocks abzufedern“, da sie über ausreichende Reservekapazitäten verfüge.
Psychologischer Bärenmarkt bleibt möglich
FERI weist jedoch auf ein drittes Bärenmarktszenario hin, das historisch selten, aber nicht ausgeschlossen ist: Ein Abschwung ohne klaren makroökonomischen Auslöser, getrieben von enttäuschten Erwartungen bei überhöhten Bewertungen – wie nach dem Platzen der Dotcom-Blase. Auch wenn die Bewertungen US-amerikanischer Tech-Werte aktuell hoch seien, seien sie laut Baitinger „nicht vergleichbar mit den Exzessen um die Jahrtausendwende“.
Volatilität bleibt – ruhiger Kopf gefragt
Trotzdem bleibt die Unsicherheit bestehen. Die Märkte seien weiterhin hoch bewertet und damit anfällig für Stimmungsumschwünge. Die Einschätzung des CIO Office: „Investoren sollten einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von der schlechten Stimmung anstecken lassen.“ Ein nachhaltiger Bärenmarkt sei unwahrscheinlich – aber die Volatilität dürfte mittelfristig hoch bleiben.
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