Die EZB habe die Fortschritte registriert. AXA IM geht allerdings davon aus, dass die Zentralbank die Geldpolitik jetzt noch nicht lockern werde. Auf ihrer August-Sitzung hatte die Europäische Zentralbank ihren wenig konkreten Ausblick bestätigt und darauf hingewiesen, dass die Daten deutlich besser werden müssten, damit sie ihre Politik ändert.
AXA IM geht weiter davon aus, dass die Marktentwicklung aufgrund der an der Konjunktur orientierten Fed-Politik jetzt mehr denn je von den Liquiditäts- und Wachstumserwartungen abhänge. „In punkto Liquidität blicken alle Augen auf die Fed, weil das angekündigte Ende des QE das marktbestimmende Thema bleibt. Weil dies zu Marktschwankungen führt, ist die Rentenmarktvolatilität nicht mehr extrem niedrig. Die Märkte hatten Schwierigkeiten die Äußerungen der Fed zu verarbeiten. Mittlerweile scheinen sich die Marktteilnehmer aber an die für dieses Jahr geplante Rückführung der Anleihekäufe gewöhnt zu haben“, so die AXA-IM-Experten.
Die Mitglieder des Offenmarktausschusses hätten alle Möglichkeiten der Kommunikation genutzt, um den Anstieg der Langfristzinsen zu bremsen. Mit dem Versprechen einer weiterhin expansiven Geldpolitik sei es ihnen gelungen, einen über die 100 Basispunkte im Mai/Juni hinausgehenden Renditeanstieg zu verhindern. „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die Fed die Anleihemärkte weiter beruhigen wird, damit die Renditen sehr kontrolliert steigen. Deshalb prognostizieren wir für Ende 2013 noch immer eine US-Zehnjahresrendite von 2,5%, (bzw. ein Spanne von 2,4 bis 2,8%). Für Ende 2014 erwarten wir Renditen von 3% und mehr. Deshalb bleiben wir in Staatsanleihen neutral positioniert und empfehlen eine Untergewichtung längerlaufender Papiere.“
AXA IM ist der Auffassung, dass die Konjunkturdaten aus den USA, Europa und Japan eine weltweite Erholung bestätigen, vor allem in den Industrieländern. Hier wäre eine überdurchschnittliche Entwicklung binnenorientierter zyklischer Werte keine Überraschung, heißt es. Dafür sprächen auch die bislang veröffentlichten Quartals- und Halbjahreszahlen. Bis 2. August hatten 70% der 340 S&P-Unternehmen, deren Ergebnisse schon bekannt sind, überraschend gute Zahlen veröffentlicht, angeführt von Banken. „All dies sind gute Nachrichten für Aktien und Unternehmensanleihen, so dass die durch die Liquidität getriebenen Kurse mehr und mehr auch fundamental gerechtfertigt scheinen. Deshalb spricht unser Risk Appetite Barometer (RAB) eindeutig für Aktien“, heißt es abschließend.