Langfristige Empfehlung: Aktien übergewichten, Anleihen untergewichten Die ersten Konjunkturumfragen in diesem Jahr stützen die Erwartung, dass sich die Weltwirtschaft erholen wird. Wenn sich der Konjunkturaufschwung bestätigt, werden sich die Unternehmensergebnisse in den USA weiter verbessern. In Europa werden anziehende Umsätze und moderate Lohnkosten ebenfalls zu einer Gewinnerholung führen. „Weltweit dürfte die anziehende Industrieproduktion in Verbindung mit Kostensenkungen die Gewinne um fünf bis zehn Prozent steigen lassen“, prognostiziert Franz Wenzel, Chefstratege von AXA Investment Managers. „Diese positiven weltwirtschaftlichen Perspektiven sprechen für eine Übergewichtung risikobehafteter Wertpapiere und mahnen zu Vorsicht gegenüber Staatsanleihen. Das Zinsumfeld ist nach wie vor günstig, auch wenn wir im zweiten Halbjahr 2014 einen Anstieg der Langfristrenditen auf 3,5 Prozent erwarten. Deshalb raten wir bei Staatsanleihen langfristig zu einer Untergewichtung.“
Unternehmensanleihen bieten weiter Schutz Weniger skeptisch ist Wenzel bei Unternehmensanleihen: Sie seien in den letzten Wochen weit weniger volatil gewesen, da sich die Lage an den Märkten beruhigt habe, das Angebot auf beiden Seiten des Atlantiks zurückgegangen und die Nachfrage hoch geblieben sei. „Obwohl die Spreads wegen der von den Emerging Markets ausgehenden Risiken gestiegen sind, werfen sie weiter positive Erträge ab. Seit Jahresbeginn hat man mit Euro-Investmentgrade-Anleihen gut 1,6 Prozent und mit Euro-High-Yield-Anleihen 2,2 Prozent verdient, gegenüber 2,6 Prozent und 2,5 Prozent bei den US-Pendants“, so Wenzel. „Wir erwarten in diesem Jahr ordentliche Erträge bei Unternehmensanleihen, suchen aber Diversifikationsmöglichkeiten, um den Renditeanstieg nach dem Ende des Quantitative Easing auszugleichen“. Besonders Additional-Tier-1-Anleihen, Contingent Convertibles (CoCos), Tier-2-Anleihen und Hybrid-Industrieanleihen dürften nach Ansicht des AXA IM-Chefstrategen verstärkt emittiert und nachgefragt werden.
Aktien: Europa bleibt Favorit
„Bei den Regionen bevorzugen wir weiter Titel aus dem Euroraum gegenüber den USA. Aktien aus dem Euroraum sind konjunkturbedingt deutlich günstiger bewertet als US-Titel. Außerdem dürften die jüngsten Entwicklungen an der Peripherie des Euroraums, die Höherstufung Spaniens durch Moody’s und die Bildung einer neuer Regierung in Italien die Risikoprämien weiter fallen lassen“, erläutert Wenzel. Gute Chancen sieht er auch bei Small Caps aus den USA, Europa und Großbritannien: „Ihr stetiger Mehrertrag gegenüber Large Caps bestätigt unsere Überzeugung, dass die kleinen Unternehmen vom aktuellen Wirtschaftswachstum profitieren und aufgrund ihres geringeren Engagements in den Emerging Markets weniger unter deren Turbulenzen leiden“, so Wenzel.
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