In den letzten Wochen sind die Märkte wieder volatiler geworden. Ein zentraler Grund sei laut Iggo die drohende Insolvenz der portugiesischen Banco Espírito Santo: „Zwar gehen wir aktuell nicht davon aus, dass die Regierung in Lissabon die kriselnde Bank mit Kapital unterstützen muss, doch die Nachricht sorgte für Unruhe an den Märkten“, so Chris Iggo. Verstärkt werde diese Unsicherheit und damit einhergehende steigende Volatilität durch geopolitische Risiken wie in der Ukraine oder im Gazastreifen. „Wenn die Konflikte weiter eskalieren, wird sich das unmittelbar auf das Verhalten der Anleger auswirken – sie werden noch vorsichtiger investieren“, sagt der Anleihen-Experte. „Die gegenwärtige Situation an den Anleihemärkten ist für Anleger wie ein Giftcocktail: Die Bewertungen sind hoch, eine Korrektur durch erhöhte geopolitische Risiken erscheint wahrscheinlich, und gleichzeitig ist zu wenig Liquidität vorhanden.“ Das habe dazu geführt, dass einige r enommierte Investoren bereits ihre Cash-Vorräte aufgefüllt hätten. „Selbst wenn sie damit vorübergehend keine Outperformance erzielen, erscheinen Cash-Käufe nur allzu sinnvoll, wenn es zu einer Marktkorrektur kommt“, ist Iggo überzeugt.
Unternehmensanleihen beunruhigend?
Auch die Entwicklung der Unternehmensanleihen beunruhigt den Anleihen-Experten: „Die Nachrichten bei Corporate Bonds gefallen mir nicht. Neuemissionen erreichen nicht die Performance wie noch vor ein paar Monaten. Zwar tut sich bei vielen Unternehmen etwas, aber viele Aktivitäten wirken sich nicht positiv auf ihre Anleihen aus“, erläutert Iggo. Insgesamt sei die Handelsliquidität nicht ergiebig – und das könnte die Preise bei einer Marktkorrektur in die Höhe treiben. „Gleichzeitig verlange das makroökonomische Umfeld kürzere Laufzeiten. „Auch vor diesem Hintergrund scheint Cash einmal mehr attraktiv“, meint Chris Iggo.