Gideon Smith (AXA IM) über Marktchancen für Stock Picker im Nebenwertesegment

Wer auf Aktienselektion setzt, hat bei Nebenwerten bis auf weiteres gute Chancen auf überdurchschnittliche Erträge, meint Gideon Smith, Chief Investment Officer Europe bei AXA Rosenberg, dem Spezialisten für qualitative Aktienstrategien von AXA Investment Managers. AXA Investment Managers | 13.10.2014 09:32 Uhr
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- Die im Vergleich zu den Jahren 2007-2011 niedrige Marktvolatilität schafft ein günstiges Umfeld für die Selektion von Nebenwerten

- Im ersten Halbjahr 2014 haben weltweit 134 Small Caps die besten Standardwerte in Europa geschlagen (Quelle: Bloomberg, Stand 30. Juni 2014) 

„Nach den heftigen Schwankungen der Jahre 2007-2011, als die Anleger von geopolitischen und makroökonomischen Ängsten umgetrieben wurden, ist die Volatilität an den Finanzmärkten deutlich zurückgegangen. Die damals hohe Volatilität hat viele Anleger geprägt, die erst jetzt langsam umdenken, wie die relativ moderaten Marktreaktionen auf die jüngsten Ereignisse in der Ukraine und im Irak zeigen. Dieser Stimmungsumschwung geht Hand in Hand mit der gestiegenen Zuversicht, dass sich das Wachstum in den entwickelten Ländern Europas nun etabliert – mit Ausnahme Kontinentaleuropas, das noch Nachholbedarf hat.“  

„Das Makroumfeld bereitet den Anlegern mittlerweile weniger Sorgen. So können sie sich auf das Mikroumfeld, also zum Beispiel auf die Unternehmensbewertungen und Anlageentscheidungen, die von der aktuellen Marktstimmung beeinflusst werden, konzentrieren. Hier haben Stock Picker, also Anleger, die auf Aktienselektion setzen, gute Chancen. Denn fundamentale und unternehmensspezifische Faktoren stehen jetzt wieder stärker im Vordergrund und bestimmen die Aktienbewertungen.“ 

„Nebenwerte sind für uns ein unverzichtbarer Bestandteil eines ausgewogenen und diversifizierten Portfolios. Unser Anlageprozess filtert Unternehmen heraus, die dank hoher, stabiler und wachsender Gewinne potenziell überdurchschnittlich zulegen können. Bei dem im Vergleich zu Standardwerten üppigen Angebot an Small Caps sollten Stock Picker hier eine größere Chancenvielfalt vorfinden. Der beste europäische Standardwert in der ersten Jahreshälfte 2014 etwa - Shire PLC - legte in EUR um 67% zu. Weltweit aber standen ganze 134 Nebenwerte besser da. Das ist keineswegs ein Zufall: Der S&P Developed Small Cap Index hat den MSCI World Index über einen gleitenden 10-Jahreszeitraum seit 1994 konstant und über einen gleitenden Fünfjahreszeitraum in 78% der Fälle übertroffen (Quelle:  Bloomberg, Stand 30. Juni 2014).“ 

„Die Abneigung gegenüber Nebenwerten beruht häufig auf der Annahme, dass sie unter Berücksichtigung der üblichen Bewertungsmaßstäbe zu teuer sind. Der MSCI World-Index zum Beispiel hatte Ende Juni für die vergangenen zwölf Monate ein KGV von 18,5, der S&P Developed Small Cap Index lag bei 24,6.“ 

„Ganz anders sieht es aus, wenn wir einfach die unrentablen Unternehmen ausklammern, denn dann entfällt ihre verzerrende Wirkung auf die KGV-Berechnung. In unserem Beispiel sinkt der S&P Developed Small Cap Index dann per Ende Juni auf ein KGV von 19,2 für die vergangenen zwölf Monate. Der MSCI World Index käme auf das 17,8-fache, die Anpassung fällt also deutlich geringer aus. Gleichzeitig können wir zeigen, dass die besten 20% im Nebenwerteuniversum derzeit eine aggregierte Gewinnrendite von 12,1% aufweisen und damit besser abschneiden als die besten 20% im Standardwertuniversum. Neben den vielen teuren und unrentablen Small Caps existieren also auch viele Nebenwerte, die höhere Gewinne pro Aktie erwirtschaften als Standardwerte. Die Kunst im Nebenwertesegment besteht darin, selektiv vorzugehen.“ 

„Weil wenig Aussicht besteht, dass die Zinsen demnächst stark anziehen, bieten Bankeinlagen nur geringe Renditen. Hingegen können sich Anlagen in Nebenwerte angesichts der besseren Wachstumschancen und der sinkenden Volatilität durchaus lohnen. Small Caps sollten stärker von dem sich aufhellenden globalen Wachstumsszenario profitieren.“

Gideon Smith, Chief Investment Officer Europe, AXA Rosenberg

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