Mit Thanksgiving am Donnerstag dieser Woche und dem darauffolgenden „Black Friday“ im Einzelhandel biegt das Wirtschaftsjahr 2014 allmählich auf die Zielgerade ein – und vor allem für die USA war es ein gutes Jahr. „Die Energiepreise sind gesunken, die Löhne gestiegen. Menschen haben mit Aktien, mit Anleihen und mit Immobilien Geld verdient.“ erklärt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. „Zudem hat sich die Verschuldung der Privathaushalte stabilisiert und ist in den vergangenen fünf Jahren praktisch unverändert geblieben.“
Für Iggo ist es daher an der Zeit, den Blick allmählich nach vorne zu richten – auf das Jahr 2015. „Ich denke derzeit vor allem darüber nach, wie wir unsere Markteinschätzungen für das kommende Jahr kommunizieren“, erläutert er. „Schließlich wird eine Menge geschehen: mögliche Zinserhöhungen in den USA und Großbritannien, eventuell Quantitative Easing in Europa sowie Wahlen in Großbritannien und Spanien, bei denen die Mitgliedschaft in der EU ein Kernthema sein wird.“
Diese Entwicklungen dürften auch Implikationen für Investoren haben. „Ich denke, dass der Verlusttrade der zweiten Jahreshälfte 2014 – nämlich auf lange Durationen zu setzen – sich Anfang 2015 in einen Gewinntrade verwandeln könnte. Dass Europa Investoren, die ihr Kapital schützen wollen, einen sicheren Hafen bieten könnte, weil die Renditen niedriger sind als in den USA oder Großbritannien und wahrscheinlich auch weniger stark steigen werden. Dass beliebte Strategien wie das Setzen auf die Länder aus der Peripherie der Eurozone die Investoren enttäuschen werden. Dass High Yield Bonds und Schwellenländer Investoren anziehen werden, die nach höheren Renditen suchen. Und dass Investoren ernsthaft nach Möglichkeiten suchen sollten, sich gegen politische Fehler abzusichern – etwa indem sie Schutz vor Ausfallrisiken oder gegen Inflation erwerben. Wie immer – und anders als die aktuelle Saison in der Premier League – werden die Märkte uns faszinieren.“