US-Unternehmensanleihen erlebten im September ihren besten Monat seit mehr als einem Jahr. Sowohl Investmentgrade- als auch High-Yield-Bonds entwickelten sich besser als die entsprechenden Papiere aus anderen Industrienationen. „Darin spiegelt sich zum Teil eine Aufholbewegung nach der Ausweitung der Spreads im August“, erläutert Venizelos. „Zum Teil ist es aber auch auf die Wiederbelebung der Hoffnung auf eine Steuerreform in den USA zurückzuführen.“ Die Aussichten auf eine solche Reform könnten nach Ansicht des Experten noch bis zum Jahresende die Performance von US-Anleihen treiben. Ein weiterer Faktor, der sich zugunsten der Region auswirke, seien die dramatisch abnehmenden relativen Vorteile von Euro-Anleihen in der Folge eines mehrere Monate andauernden Booms nach der Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten Frankreichs.
„Zunehmender Optimismus in Bezug auf die Entwicklung des globalen Wirtschaftswachstums sowie die Erholung des Öl- und Rohstoffsektors verstärkten das positive Sentiment gegenüber US-Dollar-Unternehmensanleihen“, ergänzt Venizelos. Anleihen aus dem Energiesektor beispielsweise hätten im September eine Performance von 3,3 Prozent verzeichnet – und damit etwa zwei Drittel ihrer Gesamterträge im laufenden Jahr erzielt. Als weitere Gründe dafür führt der Experte die Abneigung der Investoren gegen lange Laufzeiten, die Jagd nach attraktiven Renditen, gesundes Wachstum und sprudelnde Unternehmensgewinne an. Folgerichtig sagt Venizelos denn auch: „Insbesondere High Yield könnte es im Jahr 2017 auf zweistellige Gesamterträge bringen, wenn sich die Verengung der Spread fortsetzt – auch wenn dies unserer längerfristigen Erwartung widersprechen würde, dass sich die Spreads wieder leicht ausweiten.“