US High-Yield vs. US-Equities: Bonds als Alternative zu Aktien

Das Jahr 2020 ist noch nicht alt und doch wiegen die Altlasten aus 2019 schwer. Es ist Konsens, dass die Unsicherheit an den globalen Märkten auch in diesem Jahr bestehen bleiben wird. Gründe dafür gibt es einige: AXA Investment Managers | 04.02.2020 11:21 Uhr
Carl ‚Pepper‘ Whitbeck, Global Head of High Yield and US Active Fixed Income bei AXA Investment Managers (AXA IM) / © AXA IM
Carl ‚Pepper‘ Whitbeck, Global Head of High Yield and US Active Fixed Income bei AXA Investment Managers (AXA IM) / © AXA IM
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Die US-Präsidentschaftswahlen 2020 werden wahrscheinlich einige Wellen schlagen, was sich negativ auf die ohnehin angespannten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China auswirken könnte. Der Brexit drückt auf die Stimmung und das Bruttoinlandsprodukt wird laut dem Global Economic Outlook von AXA Investment Managers in den meisten entwickelten Volkswirtschaften sowie in Asien weniger ansteigen als im Jahr 2019. „Vor diesem Hintergrund wird es für Anleger schwerer sein, Erträge mit Aktien – also durch expandierende oder im Gewinn wachsende Unternehmen – als durch hochverzinsliche Couponzahlungen zu erzielen. Daher sollten Hochzinsanleihen als Alternative zu Aktien in Betracht gezogen werden“, rät Carl ‚Pepper‘ Whitbeck, Global Head of High Yield and US Active Fixed Income bei AXA Investment Managers (AXA IM). 

Ein Ausbruch aus dem klassischen Denkmuster über verschiedene Assetklassen kann sich lohnen: So handelt es sich bei Hochzinsanleihen und Aktien zwar um verschiedene Anlageprodukte, laut Whitbeck können sie allerdings aufgrund ihrer ähnlichen Risiko-Rendite-Charakteristika sogar als konkurrierend angesehen werden. „Mit Hochzinsanleihen kann eine aktienähnliche Rendite erzielt werden – und das mit deutlich geringerer Volatilität“, so der Experte.

Volatilität macht den Unterschied

Im Jahr 2019 bescherten US-Hochzinsanleihen Anlegern eine Rendite von 14,41 Prozent.[1] Im Vergleich dazu erzielte der S&P 500 im selben Zeitraum eine Rendite von 31,48 Prozent.[2] Betrachtet man die beiden Anlageklassen jedoch über einen längeren Zeitraum, konnten US-Hochzinsanleihen weitgehend mit Aktien Schritt halten und in volatilen Zeiten geringere Drawdowns verzeichnen. Während der Finanzkrise 2007/08 lag der maximale Drawdown des US-amerikanischen High-Yield-Index ICE BofA ML beispielsweise bei -33,23 Prozent gegenüber -50,95 Prozent beim S&P 500.[3] „Obwohl US-Aktien 2019 eine Outperformance gegenüber dem High-Yield-Markt erzielten, übertrafen die US-High-Yield-Werte in den vergangenen 20 Jahren den S&P 500 mit 0,68 Prozentpunkten auf Jahresbasis. Und obwohl die Korrelation zwischen High-Yield-Anleihen und Aktien hoch ist – 0,65 in den letzten 20 Jahren –, unterscheidet sich die zugrundeliegende Volatilität der beiden signifikant. Mit 8,96 sind amerikanische Hochzinsanleihen deutlich weniger volatil als Aktien mit 14,53[4]“, erläutert Whitbeck. Damit Aktien Anlegern Rendite bescheren, braucht es Gewinnwachstum oder eine mehrfache Expansion. „Als High-Yield-Investor ist die Rendite dahingegen zuverlässiger, da sie von der Couponzahlung abhängt“, sagt Whitbeck. Die Ausfallraten sind dabei niedrig: Diese sind aktuell weit von den Höchstständen 2009 mit 12,1 Prozent oder 2016 mit 4,3 Prozent entfernt. Die Schätzungen für 2019 liegen bei 2,9 Prozent. Für das Jahr 2020 wird mit einem Anstieg auf 3,0 Prozent gerechnet. Damit liegen sie weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,4 Prozent. 

[1] ICE BofA ML US High Yield index

[2] https://markets.businessinsider.com/index/historical-prices/s&p_500/1.1.2019_31.10.2019

[3] Morningstar

[4] eVestment Analytics, ICE BofA US High Yield index and S&P 500. Daten der letzten 20 Jahre, Stand: 31 Dezember 2019

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