Investment-Update über weitere Sanktionen gegen Russland

"Die derzeitige Welle von Sanktionen gegen Russland könnte den Rubel unter Druck setzen und kurzfristige Zinssätze weiter in die Höhe treiben. Unserer Einschätzung nach wird sich die russische Regierung zunehmend auf den Beziehungsaufbau mit asiatischen Regierungen und Volkswirtschaften konzentrieren", so Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of EMEA & Global Frontier Markets Equity bei Baring Asset Management. Barings | 04.08.2014 14:13 Uhr
Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Baring Asset Management
Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Baring Asset Management
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Am Freitag, den 1. August, wurden eine weitere Welle von Sanktionen sowie restriktive Maßnahmen gegen Russland durch die Europäische Union wirksam, die zuvor am 31. Juli im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurden. Diese Maßnahmen richten sich gegen die russische Finanz-, Energie- und Verteidigungsindustrie in dem Versuch, Druck auf die russische Regierung auszuüben, damit diese nach dem tragischen Abschuss von Malaysia Airlines Flug MH17, bei dem 298 Zivilisten starben, den Separatisten in der Ukraine ihre Unterstützung entzieht.

Im Einzelnen verbieten die Maßnahmen fünf der größten im Staatsbesitz befindlichen Banken die Aufnahme von langfristigem Kapital an den europäischen Kapitalmärkten durch Ausgabe von Anleihen oder Aktien. Die Sanktionen folgen auf die Maßnahmen der USA, die Anfang der Woche bekanntgegeben wurden und die ähnliche Beschränkungen auferlegen.

Aufgrund des eingeschränkten Zugangs zu westlichen Märkten für die Kapitalbeschaffung könnten der russische Rubel unter Druck geraten und die kurzfristigen Zinssätze weiter steigen. Auch wenn die direkten Auswirkungen auf die russische Wirtschaft begrenzt sind, so kann sich die zunehmende Unsicherheit doch negativ auf Verbraucherausgaben und die Investitionstätigkeit der Unternehmen auswirken. Technisch betrachtet hat die russische Regierung noch Spielraum, mittels Fiskalpolitik die Wirtschaftsaktivitäten zu stimulieren. Wenn man jedoch die politische Situation betrachtet und das Risiko berücksichtigt, dass Sanktionen ausgeweitet werden und sich diese dann auch auf Staatsanleihen beziehen, ist es unserer Ansicht nach nicht sicher, ob es zum gegenwärtigen Zeitpunkt Käufer für neue Schuldtitel geben würde.

Langfristig gehen wir weiterhin davon aus, dass das politische Risiko im Zusammenhang mit der Ukraine abnimmt und sich die Beziehungen mit den westlichen Regierungen wieder normalisieren werden. Unserer Einschätzung nach dürften wir bis dahin ein gesteigertes Interesse des russischen Staates erkennen, Verbindungen mit asiatischen Regierungen und Volkswirtschaften herzustellen. Dies könnte neue Chancen für russische Unternehmen im Exportsektor schaffen und Russland darüber hinaus neue Finanzierungsquellen zur Entwicklung der inländischen Wirtschaftsbasis öffnen.

Unserer Ansicht nach hat der Markt inzwischen die derzeitige Welle von Sanktionen eingepreist und somit sollten Aktienkursbewertungen, die sich im Vergleich zu den entwickelten Märkten ohnehin bereits auf Tiefstständen befinden, nicht noch weiter zurückgehen, vorausgesetzt, dass sich die Beziehungen zum Westen nicht erheblich weiter verschlechtern. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass, sobald der russische Markt wieder von Fundamentaldaten getrieben wird, die Kombination aus günstigen Bewertungen und besseren Wachstumsaussichten langfristig gesehen das Interesse der Anleger auf sich ziehen und einige sehr attraktive Investmentchancen bereithalten wird."

Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper
EMEA & Frontier Market Equities Team
Baring Asset Management, London

Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper ist Head of EMEA & Global Frontier Markets Equity bei Baring Asset Management und verantwortliche Fondsmanagerin des Baring Eastern Europe Fund und des Baring MENA Fund. Sie trat 1997 bei Barings in das Global Emerging Equity Team ein und wurde 2001 zum Direktor berufen. Vor ihrem Eintritt bei Barings arbeitete Ghadir bei BZW Asset Management als Investmentanalyst für die Bereiche Mittlerer Osten, Nordafrika und Lateinamerika.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.