Frontier Markets: Worauf kommt es 2015 an?

"Auch im Jahr 2015 werden Anleger von Frontier-Märkten unserer Einschätzung nach belohnt.Der Rückgang des Ölpreises wirkt sich in manchen Ländern positiv aus, in anderen Ländern, wie beispielsweise Saudi-Arabien, hat die Reaktion der Regierung die Märkte besänftigt. Die zwei wichtigsten Erfolgsfaktoren dürften auch in diesem Umfeld die Titelselektion sowie die geografische Diversifizierung sein", sagt Michael Levy, Investment Manager, Baring Frontier Markets Fund. Barings | 09.02.2015 14:13 Uhr
Michael Levy, Barings / ©  Barings
Michael Levy, Barings / © Barings
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein unsicheres Umfeld?

In den vergangenen Monaten lasteten geopolitische Ereignisse schwer auf den Aktienmärkten. Mit den Sanktionen gegen Russland und dem möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone, bis hin zu Spekulationen über das Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA und dem Zeitpunkt für den Beginn derselbigen in der Eurozone, riss die Serie der Vorkommnisse, über die sich Anleger sorgten, nicht ab. Frontier-Märkte sind zwar nicht immun gegen diese Sorgen, sie sind jedoch weniger mit den entwickelten Märkten korreliert als ihre aufstrebenden Pendants, nämlich nur 0,49 im Vergleich zu 0,84. Grenzmärkte werden demzufolge mehr von regionalen Einflüssen getrieben als von umfassenden gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.

Aus wirtschaftlicher Sicht dürften sich diese regionalen Faktoren auch weiterhin sehr unterstützend auswirken. Wir gehen dieses Jahr von einem stabilen Wachstum im gesamten Grenzmarktuniversum aus, das wesentlich höher ist als das der meisten entwickelten und aufstrebenden Länder. Wir erwarten sogar, dass dieses Szenario mittel- bis langfristig bestehen bleiben wird, was nicht zuletzt auf die günstige demografische Situation zurückzuführen ist.

Die Auswirkungen des Öls

Eine der entscheidendsten Entwicklungen der letzten Monate ist der starke Rückgang des Ölpreises. Viele Anleger sind der Auffassung, dass sich diese Entwicklung negativ auf Frontier-Märkte auswirken wird. Diese Bedenken sind unserer Überzeugung nach jedoch fehl am Platz.

Denn Frontier-Märkte sind Nettoimporteure von Erdöl und profitieren damit von dem gesunkenen Ölpreis. Unter ansonsten gleichen Bedingungen dürfte sich die Kombination aus einem freundlichen wirtschaftlichen Umfeld und den niedrigeren Energiekosten positiv auf Unternehmen in Ländern wie Sri Lanka, Bangladesch und Kenia auswirken.

Für Erdölexporteure hängt viel von den Reaktionen der Regierungen in den betroffenen Ländern ab. Im Fall von Saudi-Arabien hält die Landesführung an ihrer Zusage für die Ausgaben in Bereichen wie Bildung und dem Gesundheitswesen fest. Dies beruhigte die Märkte und unterstützt Unternehmen, die in diesen Sektoren aktiv sind.  

Zwei Erfolgsfaktoren

Mit Blick auf das Jahr 2015 werden die Wertpapierselektion und die geografische Diversifizierung unserer Ansicht nach zwei ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sein.

Die attraktivsten langfristigen Erträge dürften gut geführte Qualitätsunternehmen erzielen, bei denen wir über mehrere Jahre hinweg das Potenzial für ein starkes Ertragswachstum erkennen. 

Um diese Unternehmen zu identifizieren, sind eine gründliche fundamentale Analyse, eine sorgfältige Unternehmensbewertung sowie ein tiefgründiges Verständnis über das Geschäftsmodell und das Wettbewerbsumfeld erforderlich.

Zu den jüngsten Investitionen zählen beispielsweise Brac Bank und Masan Group. Die Brac Bank ist eine Bank in Bangladesch, die über einen guten Zugang zu dem schnell wachsenden Markt für kleinere und mittelgroße Betriebe verfügt und darüber hinaus die führende mobile Zahlungsverkehrsplattform des Landes einschließt.

Die Masan Group ist das zweitgrößte Nahrungsmittel- und Getränkeunternehmen in Vietnam und verfügt über marktbeherrschende Stellungen bei Würzstoffen, Nudeln und Instantkaffee. Der Konzern hat interessante Expansionspläne und strebt eine Ausweitung des Produktangebots in neue Kategorien an.

Wir bauen unser Portfolio von der mikroökonomischen Basis aus auf, schauen uns also direkt die Prognosen für einzelne Unternehmen an und beziehen bei unserer Bewertung auch das Umfeld mit ein, in dem die Firma aktiv ist. Nichtsdestotrotz sind wir uns auch der Tatsache bewusst, dass zur Sicherstellung einer umsichtigen Diversifizierung eine breite geografische Aufstellung für das Portfolio von Vorteil ist.

Wie bereits erwähnt, besteht ein Vorteil von Grenzmärkten in ihrer niedrigen Korrelation sowohl untereinander als auch mit entwickelten Märkten. Indem wir Unternehmen identifizieren, die für sich allein genommen interessant sind und wir gleichzeitig eine breite geografische Streuung sicherstellen, profitieren Fondsanleger unserer Überzeugung nach von einem widerstandsfähigeren und weniger volatilen Investmentportfolio.

Attraktive Bewertungen

Zu guter Letzt sollten nach heutigem Stand die Aktienkursbewertungen für Frontier-Märkte hervorgehoben werden, die sowohl absolut betrachtet als auch im Verhältnis zu Schwellenmärkten interessant sind.

Wie in der Tabelle unten ersichtlich, bietet der MSCI Frontier Markets Index aktuell eine doppelt so hohe Kapitalrendite wie der MSCI Emerging Markets Index, bei einem niedrigeren Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Auch unter Berücksichtigung einer potenziell höheren Volatilität und der zusätzlichen Risikofaktoren, die mit der Anlageklasse verbunden sind, sind wir davon überzeugt, dass eine nähere Betrachtung von Frontier-Märkten lohnenswert ist.

Michael Levy
Investment Manager
Baring Frontier Markets Fund
Baring Asset Management, London

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