Starke Wachstumschancen in der MENA-Region?

Die MENA-Region verfügt über eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungen der Welt. Ein Fünftel der Menschen ist zwischen 15 und 24 Jahren alt, wodurch die Nachfrage nach Eigenheimen, Infrastruktur, Dienstleistungen, dem Gesundheitswesen und Bildung angetrieben wird. Welche Anlagechancen sich daraus ergeben, erklärt Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of EMEA and Global Frontier Markets Equity Team bei Barings. Barings | 27.04.2015 13:46 Uhr
Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Baring Asset Management
Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Baring Asset Management
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Im Fokus: Zugang zu strukturellen Wachstumssektoren

Die Region Nahost und Nordafrika (Middle East and North Africa - MENA) bietet laut Baring Asset Management (Barings) hervorragende Chancen für Anleger, die sich der Nuancen der lokalen Märkte und der starken, wachstumsorientierten Unternehmen innerhalb der Region bewusst sind. Den Erwartungen von Barings zufolge gehen die größten Chancen insbesondere von solchen Unternehmen aus, die einen Zugang zu strukturellen Wachstumssektoren bieten, wie es im Bereich der privaten Gesundheitsvorsorge und bei Firmen der Fall ist, die ein Angebot im Bereich der Aus- und Weiterbildung sowie dem Konsumsegment aufweisen. Die Regierungen der Golfstaaten beispielsweise streben eine Versorgung im Gesundheitswesen auf dem Niveau von Industriestaaten an, chronische Erkrankungen mit der Notwendigkeit einer fachärztlichen Betreuung weiten sich jedoch immer mehr aus. Demzufolge dürften die Pro-Kopf-Ausgaben im Gesundheitswesen insgesamt steigen und die Regierungen fördern zu ihrer eigenen Entlastung die Entwicklung der privaten Versicherungswirtschaft.

Baring MENA Fund feiert fünfjähriges Bestehen

Im März feierte der Baring MENA Fund sein fünfjähriges Bestehen. In diesem Zeitraum erwirtschaftete der Fonds einen kumulierten Ertrag von 52,8%, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,85% entspricht. In den zwölf Monaten zum Dezember 2014 erzielte der Fonds einen Ertrag von 13% und entwickelte sich damit besser als sein Vergleichsmaßstab, der über den gleichen Zeitraum ein Ergebnis von 8,9% erreichte.

Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of the EMEA and Global Frontier Markets Equity Team und Manager des Baring MENA Fund, sagte: „In den vergangenen fünf Jahren haben wir erhebliche politische und demografische Veränderungen innerhalb der gesamten MENA-Region wahrgenommen. Seit Jahresbeginn befinden sich die Ölpreise auf den tiefsten Ständen seit dem Jahr 2009, wir gehen jedoch davon aus, dass der dadurch hervorgerufene Volatilitätsanstieg an den Aktienmärkten vorübergehender Natur ist. Kontinuierliche Investitionen in wichtigen Bereichen sollten die Binnenkonjunktur nachhaltig stützen, was sich im Umkehrschluss positiv auf Unternehmen sowie auf die Märkte der Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) auswirken sollte. Indem wir uns auf die nachhaltige Wachstumsprognose einzelner Unternehmen konzentrierten und uns nicht von den Schlagzeilen beeinflussen ließen, konnten wir ein stark überdurchschnittliches Ergebnis erzielen.

Öffnung des saudi-arabischen Aktienmarkts: "wichtiger Entwicklungsschritt"

Die für Juni dieses Jahres angesetzte Öffnung des saudi-arabischen Aktienmarkts für internationale Anleger ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, den wir ausdrücklich unterstützen, da er Unternehmen einen breiteren Zugang zu Märkten und Anlagechancen gewährt. Im Zuge der immer weiter wachsenden Bevölkerung und der dadurch steigenden Arbeitsplatznachfrage dürfte ein erfolgreicher Kapitalmarkt mit guter Corporate Governance den Grundstein für eine breiter aufgestellte, ausgeglichenereWirtschaft legen, die in wesentlich geringerem Maße vom Ölpreis abhängig ist.

Diversifizierung weg vom Ölsektor

Eine Diversifizierung weg vom Ölsektor wird von den meisten Volkswirtschaften der MENA-Region angestrebt. Innerhalb der Region herrscht bereits ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen ölexportierenden und ölimportierenden Ländern und die Bedeutung einer sinkenden Abhängigkeit vom Öl ist klar, besonders nach den jüngsten Ölpreisbewegungen. Ein Beispiel dafür ist Dubai. Das Land hat sich erfolgreich zur Drehscheibe für Tourismus und Service entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist der Anstieg des religiösen Tourismus in Saudi-Arabien. Der Staat erweitert den Flughafen sowie die Infrastruktur in Mekka und die Regierung erhöht das Jahreskontingent an religiösen Visa. Vor diesem Hintergrund hat man bei Barings Unternehmen identifiziert, deren Ertragszuwächse mittelfristig durch den Tourismus anziehen dürften.“

Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Manager des Baring MENA Fund, sagt abschließend: „Innerhalb der MENA-Region sehen wir nach wie vor sehr günstige demografische Profile. Somit ist es auch nicht überraschend, dass wir zahlreiche Chancen erkennen, wie es beispielsweise in der Bauindustrie der Fall ist.

Wir halten nach Unternehmen mit engagierten Führungsteams und überzeugenden Strategien Ausschau, bei denen die Anlageerträge von starken Bilanzen, vernünftigen Bewertungen und einem starkem Franchise unterstützt werden. Innerhalb der MENA-Region sehen wir nach wie vor viele solcher Chancen."

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