Barings-Chefstratege: Schritte in die richtige Richtung

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute, mit einem Kommentar zur Corona-Krise aus amerikanischer Sicht: Barings | 28.05.2020 14:01 Uhr
Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute / © Barings
Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute / © Barings
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Während wir noch die Schlagzeilen zur zweiten COVID-19-Welle durchkämmen, werden schon die zweiten Wellen wirtschaftlicher Schäden sichtbar. Die meisten Geschäfte und Restaurants öffnen nach wochenlanger Schließung wieder, aber etliche werden dauerhaft geschlossen bleiben. Einerseits dürften die Arbeitslosenzahlen allmählich sinken, andererseits sind Boeings Ankündigung von 2.500 Entlassungen nur ein Anfang. Die Reiseaktivitäten beginnen wieder zuzunehmen, aber Hertz wird nicht die letzte große Marke sein, die Insolvenzschutz beantragt. 

Der Aktienmarkt scheint mit der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden zu sein, da er unverkennbar aufwärts gerichtet bleibt und die staatliche Unterstützung weiterhin unerschütterlich ist. Die Ankündigung eines neuen gemeinsamen EU-Unterstützungspakets ist für die europäische Integration von historischer Bedeutung, aber sie trägt auch dazu bei, die Erwartungen an das europäische Wachstum zu untermauern. Die Debatte in den Vereinigten Staaten ist komplizierter, aber es ist schwer vorstellbar, dass die politischen Führer in den Monaten vor einer Wahl gegen mehr Unterstützung stimmen werden. 

Der Herbst könnte ein viel dramatischeres Bild liefern, wenn sich weitere Schadenswellen ankündigen, der politische Konsens zum Stillstand kommt und sich der Weg aus der Rezession zu verlängern beginnt. Im Moment sind die ersten Schritte zurück zur Normalität jedoch schon deshalb aufregend, weil sie in die richtige Richtung weisen.

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute

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