Die Märkte für Small-Cap-Aktien wurden durch die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs und den scharfen Einbruch der Ölpreise sicherlich vor Herausforderungen gestellt. Es bestehen zwar weiterhin Risiken, dennoch hat die jüngste Marktvolatilität auch zu potenziellen Chancen geführt – insbesondere für langfristige Investitionen in gute Unternehmen mit solidem Wachstumspotenzial, deren Aktienkurse aufgrund der Pandemie leiden.
Konkret sehen wir drei Gründe, aus denen langfristige Anleger Small-Cap-Aktien in Betracht ziehen sollten.
1. Die Bewertungen erscheinen gemessen an der Vergangenheit attraktiv
Die Kurse von europäischen und internationalen kleineren Werten rutschten im ersten Quartal um mehr als 20 Prozent ab. Das war ein starker Rückgang, der die Besorgnis über die Ausbreitung des Coronavirus wiedergab. Der Großteil dieses Einbruchs erfolgte im März, als der Konjunkturoptimismus als Reaktion auf die Lockdown-Maßnahmen, die in mehreren Volkswirtschaften verhängt wurden, auf der ganzen Welt ins Stocken geriet. Die Schwere und Dauer dieser Krise und ihre letztendlichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft lassen sich nicht mit Sicherheit vorhersagen – in der Tat debattieren Ökonomen weiterhin über eine „verworrene Buchstabensuppe“ von möglichen Wegen in Hinsicht auf eine wirtschaftlichen Erholung. Die Bedeutung für die Unternehmensgewinne ist ebenso ungewiss, obwohl es sehr wahrscheinlich scheint, dass eine ganze Reihe von Herabstufungen bevorsteht.
Aber das Bild ist nicht durch und durch negativ. Eine Folge der schwächeren Entwicklung und des Absturzes der Aktienkurse ist, dass kleinere Unternehmen eine Erosion ihrer Kurs-Gewinn-Aufschläge im Vergleich zu größeren Titeln beobachtet haben. Small-Cap-Bewertungen haben zwar noch nicht ihre historischen Tiefstände erreicht, sind aber deutlich günstiger geworden – wir halten sie gemessen an der Vergangenheit und im Vergleich zu größeren Unternehmen inzwischen für äußerst attraktiv. Wenn man bedenkt, dass die Zinsen in Industrieländern allgemein historische Tiefstände erreicht haben und Zentralbanken zunehmend quantitative Lockerungsmaßnahmen einleiten, sollten die Gewinnrenditen von Aktien auch in Zukunft Unterstützung erhalten – solange die Erträge nicht schneller einbrechen als die Raten, die die Märkte derzeit in den Kursen wiedergeben.
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