Vor allem viele große multinationale Konzerne haben sich in den letzten Jahren bemüht, ihre Fertigungslieferketten über China hinaus zu diversifizieren. Die Handelsdiskussionen zwischen den USA und China haben diese Bemühungen beschleunigt, wobei das große und wettbewerbsfähige Arbeitskräftereservoir sowie die potentiell starke Verbraucherbasis der ASEAN-Staaten zunehmend attraktiv erscheinen.
Viele ASEAN-Länder haben Strukturreformen wie Unternehmenssteuersenkungen und Arbeitsrechtsreformen durchgeführt, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Auch die Infrastrukturinvestitionen haben in der gesamten Region zugenommen, was das BIP-Wachstum unterstützt und ausländische Direktinvestitionen fördert.
Angesichts der günstigen langfristigen Wachstumsaussichten in der Region haben die Aktienmärkte in den ASEAN-Ländern in den letzten zehn Jahren erheblich expandiert – getrieben nicht nur von internationalen institutionellen Anlegern, sondern auch von einer sich entwickelnden inländischen Investorenbasis mit steigendem Wohlstand und wachsenden institutionellen Vermögen. Und obwohl diese Märkte in den kommenden Monaten sehr wohl vor Herausforderungen stehen könnten, glauben wir, dass die überzeugende Kombination aus unterstützender Demographie und günstigen säkularen Trends ein starkes Argument für mittel- bis langfristige Investitionen in die Aktienmärkte der Region darstellt.
Heute hat die ASEAN nach China und Indien die drittgrößte Gesamtbevölkerung der Welt. Das BIP der Region beträgt derzeit rund 3,1 Billionen US-Dollar und ist damit nur geringfügig kleiner als das Deutschlands und Japans.
Ein Großteil des Wachstums wird wahrscheinlich auch weiterhin von der wachsenden Mittelschicht der Region getragen. Angeführt von Malaysia, Thailand, Indonesien und den Philippinen, wird erwartet, dass das nationale Vermögen in den nächsten zehn Jahren erheblich zunehmen und zu einem bemerkenswerten Anstieg der inländischen Aktienumsätze beitragen wird – von rund 300 Milliarden Dollar im Jahr 2018 auf etwa 700 Milliarden Dollar im Jahr 2028. Dadurch erwarten wir nicht nur eine anhaltend starke Inlandsnachfrage, sondern auch eine Zunahme der ausländischen Investitionen.
Was spezifische Bereiche betrifft, so bietet die positive demographische Zusammensetzung der Region eine unterstützende Basis für den allgemeinen Konsumtrend. Da sich zudem auch hier die Digitalisierung auf dem Vormarsch befindet und die Internet-Konnektivität zusehends verbessert, erwarten wir ein explosionsartiges Wachstum des E-Commerce, ähnlich wie in China. Und schließlich ist die Infrastruktur ein Bereich, in dem wir längerfristig Chancen erwarten.
Fazit
Unserer Ansicht nach werden ASEAN-Aktien davon profitieren, wenn Unternehmen weiterhin Produktionskapazitäten in die Region verlagern, um ihre Lieferketten zu diversifizieren. Dabei bevorzugen wir Unternehmen mit anpassungsfähigen Geschäftsmodellen, solidem Management, starken Bilanzen und widerstandsfähigen Kapitalstrukturen.“
Die ausführliche Studie „ASEAN: Where Positive Demographics Meet Supportive Secular Trends“ in englischer Sprache finden Sie hier zum Download.