Wie alle Branchen sieht sich die Pharmaindustrie sowohl mit Herausforderungen als auch mit Chancen konfrontiert, die das gesamte Spektrum von Umwelt-, Sozial- und Governance-Überlegungen (ESG) betreffen. Beim Umweltaspekt beziehen sich die Herausforderungen in der Regel auf die Lieferkette, die Transportlogistik und die Entsorgung von pharmazeutischen Produkten und Treibmitteln. Viele Unternehmen machen Fortschritte, doch bleiben Herausforderungen bestehen, selbst wenn die Branche beim Wasser- und Energieverbrauch gut abschneidet. Auch bei der Unternehmensführung gibt es Herausforderungen, die mit Faktoren wie der strengen Regulierung von Medikamenten zur Behandlung von Krankheiten, der Sicherheit und Produktqualität zusammenhängen. Auch hier sind Fortschritte zu verzeichnen.
Soziale Fragen sind jedoch nach wie vor ein Bereich voller Kontroversen: In jüngster Zeit ging es dabei um die Preise und die Verfügbarkeit von Covid-Impfstoffen, wobei die Pharmaindustrie sowohl als Retter als auch als Bösewicht erschien. Anlegern ist aber oft nicht bewusst, dass nach Jahren des gesellschaftlichen Drucks und staatlicher Vorschriften das “S“ womöglich auch der Bereich ist, in dem Pharmaunternehmen das größte Potenzial für Fortschritte und bedeutende Veränderungen haben. Im Zuge dieses Wandels wird es sicher Gewinner und Verlierer geben, wobei ESG-orientierte Unternehmen, die sich auf Innovation, Forschung und Entwicklung konzentrieren, wahrscheinlich am besten abschneiden werden.
Lesen Sie im ausführlichen Kommentar von Alexandra Hillier auch, wie sogenannte Biosimilar-Medikamente, die den ursprünglichen biologischen Arzneimitteln ähnlich, aber nicht identisch sind, die Kosten senken und den Konkurrenzdruck in der Branche weiter erhöhen.