Emerging Markets Aktien Übergewichten
Die letzten 10 Jahre waren für Investments in den Emerging Markets schwierig – sowohl im Aktien- als auch im Anleihebereich. Konnte man mit einer Veranlagung in Industriestaaten (MSCI World) in diesem Zeitraum auf EUR-Basis eine Rendite von 10,90% p.a. erzielen, so erreichte man mit Schwellenländeraktien nur ein Plus von 4,40% p.a. – bei Emerging-Markets-Anleihen musste man sich mit einem Plus von 0,50% p.a. zufrieden geben.
Viele Anleger scheuen aktuell vor Veranlagungen in Emerging Markets zurück. Einer der Hauptgründe ist das Sorgenkind China – wirtschaftliche und geopolitische Schwierigkeiten sowie eine Immobilienkrise sorgen für Unruhe an den Märkten. Sollte man jetzt China meiden und bei Investitionen in Schwellenländern nicht mehr berücksichtigen? Nein, denn China ist zu bedeutend, um ignoriert zu werden. Es ist nach Indien das bevölkerungsreichste Land der Welt. Zudem machen chinesische Firmen fast 30% des MSCI Emerging Markets Index aus. Bei unseren Fonds für Emerging Markets sind wir in China derzeit noch untergewichtet.
Wenn man sich die globale Zusammensetzung des Index ansieht, dann reden wir bei Investments in Emerging-Markets-Aktien vorwiegend über Asien, die im Index einen Anteil von fast 80% einnehmen.
Schwellenländer sind aktuell attraktiv bewertet
Schwellenländer sind aktuell attraktiv bewertet und wir glauben, dass nun die Zeit gekommen ist, um den Blick nach vorne zu richten. Eine Reihe von Argumenten sprechen dafür, dass man diese Regionen höher gewichten sollte:
- Aktien der Schwellenlänger werden mit einem Abschlag gegenüber Industriestaaten gehandelt (KGV EM: 13, KGV Industriestaaten: 17).
- Die Märkte stellen eine sinnvolle Quelle der Diversifikation dar. Gegenüber Industriestaaten weisen EM-Länder nur eine Korrelation von aktuell 0,68 auf. Die Performance von morgen kennt keiner, aber allein aus Diversifikationsgründen sollten Schwellenländer daher einen festen Platz in den Portfolios von Anlegern haben.
- Ein Ende der Zinserhöhungen in des USA und ein damit einhergehend schwächerer US-Dollar sollte den Schwellenländern Rückenwind geben.
- Dafür spricht auch ein positives makroökonomisches Bild, geprägt von soliden Wachstums- und niedrigen Inflationsraten.
Viele globale Investoren sind derzeit bei Emerging-Markets-Aktien deutlich untergewichtet. Die Gewichtung von Schwellenländern befindet sich auf historischen Tiefstständen!
Geopolitisch gehen wir davon aus, dass China mit Taiwan eine friedliche Lösung anstrebt, um verheerende Folgen für China zu vermeiden. Sollte sich die geopolitische Lage mit China in Zukunft zum Positiven wenden, dann könnte das zusätzlich dazu führen, dass erhebliche Mittel in diese Anlageklasse fließen.
Zusammengefasst glauben wir, dass die jahrelange Underperformance der Schwellenländer im Vergleich zu den Industriestaaten eine Kaufgelegenheit bietet. Wir bleiben daher bei unserer Übergewichtung.