Einigung auf Abkehr von fossilen Energieträgern
Bei der UN-Weltklimakonferenz COP28 in Dubai wurde im Dezember 2023 ein Novum erreicht: Erstmals einigten sich die Mitgliedsstaaten auf eine Abkehr von fossilen Energieträgern, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Zwar fehlt in der Abschlusserklärung ein klar definierter Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Dennoch kann das Ziel eines Übergangs weg von fossilen Brennstoffen als deutliches Signal für den Kampf gegen den Klimawandel gewertet werden, zumal dieser Beschluss unter dem Vorsitz eines Ölkonzernchefs zustande kam.
Die Ernennung von Sultan Ahmed al-Dschaber, seinerseits CEO des staatlichen Ölkonzerns ADNOC, zum Präsidenten der COP28 löste im Vorfeld bestenfalls gemischte Gefühle aus. Doch bereits zu Beginn konnte mit der Einrichtung eines Fonds zur Kompensation von Klimaschäden in besonders betroffenen Staaten ein erster Teilerfolg verbucht werden.
Weitere positive Zielvereinbarungen folgten:
- Verdreifachung der Energiekapazität aus erneuerbaren Energien bis 2030
- Jährliche Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030
- Beschleunigter Ausstieg aus der Kohleverstromung
- Reduzierung klimaschädlicher Methanemissionen
Instrumente zur Klimaneutralität heiß diskutiert
Als zentrale Instrumente zur Klimaneutralität sollen verstärkt die Kernenergie sowie Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) eingesetzt werden. Dies stößt zunehmend auf Kritik. Renate Christ, ehemalige Leiterin des Sekretariats des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC), sieht in dem Ausbau von CCS eine „Einzementierung des fossilen Zeitalters in die Zukunft“. Ähnlich umstritten ist die Förderung der Kernenergie. Neben Sicherheitsbedenken wird vor allem die Effizienz der Atomenergie kritisiert, die laut Klima- und Energieforscher Daniel Huppmann Grund genug sein sollte, vorrangig auf andere Maßnahmen zu setzen. Verschiedenen NGOs, darunter WWF Österreich sowie Greenpeace Deutschland, gehen die formulierten Vereinbarungen der COP28 nicht weit genug und orten ebenso Aufholbedarf.
Ergebnisse der COP28 zeigen in die richtige Richtung
Dennoch können die Ergebnisse der COP28 als wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewertet werden. UN-Klimasekretär Simon Stiell kam in seiner Abschlussrede zu dem Schluss, dass „das Zeitalter der fossilen Brennstoffe nicht beendet wurde, aber dieses Ergebnis der Anfang von Ende ist“. Gleichzeitig müssen noch „wichtige Schritte in diesem entscheidenden Jahrzehnt gesetzt werden“. Ähnliche Worte kommen von Seiten der Europäischen Union, die sich laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Klaren ist, dass „noch mehr getan werden muss“.
EU-Vertreter appellieren an Lenkung der Finanzströme in Richtung Nachhaltigkeit
Dabei nutzten die Vertreter der EU die Klimakonferenz auch dazu, mit den Vertragsparteien über „die Anpassung aller Finanzströme an das Pariser Abkommen“ zu sprechen. Die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR), die Transparenzanforderungen und Informationspflichten zur Nachhaltigkeit von Finanzprodukten regelt, kann dafür als wesentlicher Rahmen angesehen werden. Die Unterscheidung in Artikel 6 (Produkt hat keine Nachhaltigkeitsstrategie), Artikel 8 (Produkt berücksichtigt ökologische und/oder soziale Aspekte) und Artikel 9 (Produkt strebt ein nachhaltiges Investitionsziel an) soll dazu beitragen, besser über Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen von Finanzprodukten zu informieren und damit Kapitalflüsse stärker in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken.
KEPLER Umwelt Aktienfonds nun auf Artikel 9 umgestellt
Die KEPLER-FONDS KAG verwaltet bereits rund 40 Prozent des gemanagten Kundenvolumens nachhaltig im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung. „Neben den bisherigen Artikel 8 Fonds haben wir mit dem KEPLER Umwelt Aktienfonds nun auch einen Fonds auf Artikel 9 umgestellt, der überwiegend in Aktien internationaler Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energie, Energieeffizienz, nachhaltiger Transport, Wasser oder anderen Umweltbereichen investiert“, berichtet Fondsmanager und ESG-Verantwortlicher Florian Hauer.
Von Florian Hauer, ESG-Verantwortlicher bei KEPLER Fonds
Detailinformationen zum KEPLER Umwelt Aktienfonds finden Sie hier.