COP29 – Erreichbare Ziele oder doch nur Wunschvorstellung?
Nach dem Wahlsieg Trumps blickten viele mit Spannung auf die darauffolgende Klimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan. Die COP (Conference of the Parties) ist die jährliche Vertragsstaatenkonferenz sämtlicher Mitgliedsstaaten der UNFCC (United Nations Framework Convention on Climate Change, Deutsch: Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen). Die schwerwiegenden Folgen eines eventuellen Ausstiegs der USA und die daraus folgenden fehlenden Mittel im Bereich der Klimafinanzierung rückten in den Fokus der COP29. Die ungewisse Entwicklung war auch bei den Verhandlungen an sich spürbar. Einerseits dauerten die Verhandlungen weit über den geplanten Zeitraum an, andererseits blieb lange Zeit unklar, welche Entscheidungen überhaupt getroffen werden können.
Entwicklungsstaaten bemängelten im Nachgang die Entscheidung hinsichtlich der Klimafinanzierung. Diese Gruppe, der am wenigsten entwickelten Staaten, äußerte sich in einem Statement enttäuscht: „Wieder einmal haben die Länder, die am meisten für die Klimakrise verantwortlich sind, uns im Stich gelassen. Wir verlassen Baku ohne ein ehrgeiziges Ziel für die Klimafinanzierung, ohne konkrete Pläne zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius und ohne die dringend benötigte umfassende Unterstützung für die Anpassung und die Beseitigung von Schäden.“
Was wurde nun tatsächlich auf der COP29 beschlossen?
Klimafinanzierung
Externe Finanzmittel sind für den Übergang aller Entwicklungsländer zu einem kohlenstoffarmen und klimaresistenten Pfad entscheidend, weswegen ein enger Zusammenhang zwischen Ambitionen und deren Finanzierung besteht. Trotz der unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen Verhandlungspartner konnte eine Einigung erarbeitet werden. Der Eckpfeiler des neuen Abkommens ist ein verbessertes Finanzziel von mindestens 300 Milliarden Doller jährlich bis 2035, welches das vorherige Ziel von 100 Milliarden Doller ersetzt. Trotz der Verdreifachung des Finanzzieles liegt es weit unter dem Möglichen und reicht bei weitem nicht aus, den Gesamtbedarf der Entwicklungsländer zu decken.
Der Markt für den Handel mit Emissionszertifikaten
Neben der Finanzierung gegen den Klimawandel wurde auch ein wichtiger Schritt zur Operationalisierung des Artikels 6 des Pariser Abkommens über Kohlenstoffmärkte unternommen. Bereits am ersten Tag des COP29 einigten sich die Mitgliedsstaaten darauf, eine Reihe von Standards voranzutreiben, die auch von der PACM (Paris Agreement Crediting Mechanism) angenommen wurden. Darunter fallen auch solche Standards, die den Kohlenstoffabbau, die Methoden für die Anrechnung sowie soziale und ökologische Schutzmaßnahmen betreffen. Dies hat zur Folge, dass auch Staaten nun mit dem Handel von Emissionsgutschriften starten können. Es wird jedoch eine genaue Prüfung der Zertifikate hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit notwendig sein, um auch die Realisierung der Emissionsminderung sowie die Einhaltung ökologischer und sozialer Schutzmaßnehmen feststellen zu können.
Wie geht es weiter?
Trotz der Unstimmigkeiten auf der COP29 wurden Ziele erarbeitet sowie weiterentwickelt, die den Staaten gegen die Auswirkungen des voranschreitenden Klimawandels helfen sollen. Gerade im Hinblick auf Unternehmen, bei denen sich immer mehr Dekarbonisierung-Plänen beziehungsweise Netto-Null-Zielen verschreiben, scheint der Handlungsbedarf auf Staatenebene umso größer. Auch bei KEPLER spielt die Bewertung der Klimarisiken und -opportunitäten eine zentrale Rolle im Bereich der Nachhaltigen Geldanlagen.
KEPLER ist Nachhaltigkeitspionier seit über 20 Jahren
Die KEPLER-FONDS KAG ist anerkannter grüner Pionier und beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 intensiv mit nachhaltigen Veranlagungskonzepten. In einem eigenen ESG-Investment-Office werden laufend interessante Research-Themen wie aktuell die Klimakonferenz COP 29 genauestens analysiert. Die Erkenntnisse daraus dienen als wichtige Diskussionsgrundlage im Portfoliomanagement zur Weiterentwicklung der nachhaltigen Investmentstrategien.
Detailinformationen zu den KEPLER ESG-Investmentstrategien finden Sie hier.
Von Florian Hauer, ESG-Verantwortlicher bei KEPLER Fonds