Erfahren Sie, wovon ihrer Einschätzung nach Volatilität ausgeht, welche Wege es gibt, Volatilität auszunutzen und zu managen und weshalb Volatilität als Anlageklasse betrachtet werden sollte:
"Mit der Volatilität ist es wie mit dem Wetter:
In den ersten zwölf Jahren seit der Jahrtausendwende hat sich die Intensität der Volatilität kontinuierlich gesteigert. Waren es im S&P 500 gerade mal 75 Handelstage in den Jahren 1950 bis 2000 an denen der Index mit einem Plus oder Minus von mehr als 3 Prozent schloss, gab es in den letzten zwölf Jahren allein schon 126 solcher Handelstage.
Die Volatilität ist, wie der Klimawandel, Realität."
Kevin Kearns, Portfoliomanager, Loomis, Sayles & Company
"Die immer noch zu hohe Verschuldung der Industriestaaten wird in den kommenden Jahren weiterhin für Volatilität sorgen. Für Europa, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Japan gibt es vier Wege aus ihrem untragbaren Schuldendilemma. Sie können es durch ausreichendes Wachstum beenden, Sparmaßnahmen ergreifen, Bankrott gehen – entweder mittels einer „harten“ oder einer „weichen“ Insolvenz, wie etwa in Form der Anhebung des Renteneintrittsalters – oder sie können Geld drucken. Was bislang zu sehen war und sich vermutlich noch einige Zeit fortsetzen wird, ist ein Hin und Her zwischen den Herangehensweisen. Die Frage ist nur: Welcher Weg ist am wenigsten schmerzhaft?
Aktuell gibt es über verschiedene Anlageklassen hinweg – etwa Rohstoffe, Aktien, Anleihen und Devisen – zahlreiche Gelegenheiten zur Ausnutzung von Volatilität. So können beispielsweise Verfahren eingesetzt werden, um Carry-Strategien, Einschätzungen zu Zins- und Kreditkurven sowie Relative-Value-Gelegenheiten (Long/Short) zwischen Kassa- und Derivatemärkten zu implementieren.
Die Märkte, an denen sowohl offensive als auch defensive Volatilitätsstrategien Erfolg bringen könnten, sind die japanischen Märkte. Grund hierfür ist das im April zur Ankurbelung der Konjunktur des Inselstaates bekannt gegebene beispiellose Programm quantitativer Lockerungsmaßnahmen. Die Ausweitung des dortigen Anleihenkaufprogramms um 1,4 Billionen USD in zwei Jahren ist so enorm, dass für Japan mit einer Verdopplung der Geldmenge gerechnet wird.
Offenbar versucht die Bank of Japan eine Inflationsrate von zwei Prozent zu realisieren – bei negativen Realrenditen von ein bis drei Prozent. Sie möchte Anleger dazu bringen, ihre Anleihen zu zeichnen. Aber werden Investoren sich darauf einlassen, wohl wissend, dass die Bilanz Japans die schlechteste aller Industriestaaten ist und dass das Land mit erheblichen demographischen Herausforderungen konfrontiert ist? Japan weist eine unvorteilhafte demographische Struktur auf. Im Jahr 2025 werden 29 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Das Land hat den weitesten Weg aller G8-Staaten zu beschreiten, um sich seiner Schulden durch Wachstum zu entledigen.
Bislang lautete die Strategie, Long-Positionen (1) auf den japanischen Aktienindex Nikkei 225 und Short-Positionen (2) auf den Yen einzugehen. Die große Frage ist jedoch, was mit den japanischen Zinsen geschieht. Angesichts der Unsicherheit bezüglich der Entwicklungsrichtung der Zinsen, bieten sich ein paar attraktive Gelegenheiten im Hinblick auf Zinsvolatilität.
Insgesamt hat die Welt zu großes Vertrauen in die Notenbanken gesetzt, obgleich etwa die Hälfte aller bisherigen Rezessionen durch eine fehlerhafte Notenbankpolitik ausgelöst wurde. Daher werden wir im Laufe der nächsten drei bis fünf Jahre, wenn die Notenbanken ihre quantitativen Lockerungsmaßnahmen einstellen, aufmerksam nach Volatilitäts-Ausschlägen Ausschau halten."
Vincent Chailley, Chief Investment Officer H2O Asset Management
"Wir sind der Ansicht, dass die dank der quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) sehr hohe Liquidität die Preise von Vermögenswerten noch für einen kurzen Zeitraum weiter ansteigen lassen wird. Anleger sollten jedoch bedenken, dass der zu zahlende Preis immer höher wird, je länger die Notenbanken dieses Spiel spielen.
Wir haben heute einen Markt, der sich, langsam aber sicher, immer nur nach oben bewegt. Wir wissen jedoch alle, dass an irgendeinem Punkt all die geldpolitischen Maßnahmen auf ein Normalmaß zurückgeführt werden müssen, um aus der Niedrigzinssituation heraus zu kommen. Notenbanken können Fehler machen, was insbesondere bei einer Ausstiegsstrategie von QE in allen Anlageklassen zu äußerst heftigen Kursbewegungen führen kann. Die einzige Möglichkeit, dieser äußerst wahrscheinlichen Situation zu begegnen, liegt darin, jetzt zusätzlich asymmetrische Strategien, nämlich Volatilitätsstrategien, aufzunehmen, um Portfolios vor diesem zukünftigen, extrem asymmetrischen Ereignis zu schützen.
Volatilität kann bei längerfristigen fixed-income Investments eingesetzt werden, um die Portfolio-Performance zu verbessern sowie um Volatilität und Risiko zu reduzieren. Eine billige Möglichkeit ist aktuell, Portfolios über die nächsten drei Jahre vor Zinserhöhungen in den USA zu schützen.
Derzeit sind auf dem US-Markt keinerlei Zinserhöhungen seitens der US Federal Reserve bis Dezember 2015 eingepreist.
Nach und nach werden immer mehr Anleger Volatilität als Anlageklasse in Erwägung ziehen. Volatilität hat sich als eine der letzten Möglichkeiten erwiesen, Portfolios heutzutage vor Risiken zu schützen. Traditionell haben Anleger zum Schutz ihrer Portfolios vor Risiken auf Vermögenswerte wie Devisen oder Gold gesetzt. Heute jedoch ist der Goldpreis am Boden, der Schweizer Franken erscheint wie festgenagelt und der Yen bricht zusammen. Daher sind einige dieser vormals in Bezug auf Hedging-Strategien als „sicherer Hafen“ betrachteten Vermögenswerte heute für Anleger weniger attraktiv."
"Wir sehen zahlreiche Parallelen zwischen den Aktienmärkten im Jahr 2013 und denen der von geringer Volatilität geprägten Ära von 2004 bis 2007. Wir haben heute fast dieselbe Konfiguration. Ähnlich wie heute hatten wir auch von 2004 bis 2007 niedrige Zinssätze. Riesige Zuflüsse von Liquidität in den Markt drängten Aktienanleger zu einer systematischen Buy-on-Dips-Strategie (Kaufen bei Kursrückschlägen). Typischerweise sind die Zinssätze heute zu niedrig, um es Anlegern wieder schmackhaft zu machen, Geld für Absicherungsmaßnahmen auszugeben. Angesichts der aktuellen Lage haben wir eine noch vergleichsweise geringe Volatilität.
Bislang hat der S&P 500® im Jahr 2013 geringe tägliche Preisfluktuationen verzeichnet (3). Die Anleger sollten sich allerdings angesichts der Volatilität genauso wenig zufrieden zurücklehnen, wie sie dies 2007 hätten tun sollen.
Die Mehrzahl der weltweiten Aktienanlagen hat nach wie vor einen Index als Benchmark. Darüber hinaus existiert die Anomalie, dass Aktien mit geringer Volatilität dazu tendieren, Aktien mit hoher Volatilität im Laufe der Zeit zu übertreffen. Diese Anomalie hängt direkt mit dem Verhalten von Aktienanlegern zusammen, die dazu neigen, für „Glamour-Aktien“, die Entdeckung der nächsten Apple- oder Google-Aktie, zu viel zu bezahlen, zu Ungunsten „langweiliger“ Aktien. Typischerweise tendieren diese in Minimum-Varianz-Strategien verwendeten Aktien mit niedrigem Beta (4) und geringer Volatilität dazu, den Markt über einen vollen Marktzyklus hinweg zu übertreffen und gleichzeitig das Risiko deutlich zu verringern."
1 „Long“ oder „Long-Position“ bezeichnet den Kauf eines Wertpapiers in der Erwartung, dass dessen Wert steigen wird.
2 „Short“ oder „Short-Position“ bezeichnet den Verkauf eines entliehenen Wertpapiers in der Erwartung, dass dessen Wert fallen wird.
3 Der S&P 500® Index ist ein allgemein anerkannter Maßstab für die Wertentwicklung des US-Aktienmarktes. Es handelt sich dabei um einen nicht gemanagten Index aus 500 Stammaktien, die unter anderem aufgrund ihres Marktvolumens, ihrer Liquidität und ihrer Branchenzugehörigkeit ausgewählt wurden. Er misst darüber hinaus die Wertentwicklung des Large-Cap-Segments des US-Aktienmarktes.
4 Beta ist ein Maßstab für die Volatilität eines Wertpapiers oder eines Portfolios im Vergleich zum Gesamtmarkt.
Über Natixis Global Asset Management (NGAM)
Natixis Global Asset Management zählt bezogen auf das verwaltete Vermögen zu den 15 größten Vermögensverwaltern weltweit.(1) NGAM verfolgt den Multi-Boutique-Ansatz: Die Expertise spezialisierter, dem Unternehmen zugehöriger Manager in Europa, den USA und Asiens wird zusammengeführt, um so aus einer Hand eine breite Palette an Aktien-, Anleihen- und alternativen Anlagestrategien anbieten zu können.
Mit Firmenzentralen in Paris und Boston verwaltete Natixis Global Asset Management per 31. März 2013 ein Anlagevolumen von 612.9 Milliarden Euro.(2) Natixis Global Asset Management gehört zu Natixis, einer in Paris börsennotierten Tochtergesellschaft von BPCE, der zweitgrößten Bankengruppe Frankreichs. Zu Natixis Global Asset Management gehören unter anderem folgende sogenannte Boutiquen: Absolute Asia Asset Management, AEW Capital Management, AEW Europe, AlphaSimplex Group, Aurora Investment Management, Capital Growth Management, Caspian Capital Management, Darius Capital Partners, Gateway Investment Advisers, H2O Asset Management, Hansberger Global Investors, Harris Associates, IDFC, Loomis, Sayles & Company, Natixis Asset Management, Natixis Global Associates, Natixis Multimanager, Ossiam, Reich & Tang Asset Management, Snyder Capital Management, und Vaughan Nelson Investment Management.
Zum weltweiten Vertriebsnetz von Natixis Global Asset Management gehört die NGAM S.A., eine durch die CSSF zugelassene Luxemburger Verwaltungsgesellschaft mit einer Zweigniederlassung in Deutschland, NGAM S.A. (HRB-Nummer 88541, Im Trutz Frankfurt 55, Westend Carrée, 7. Stock, 60322 Frankfurt am Main).
Die hier genannten Informationen sind ausschließlich zu Informationszwecken publiziert und beinhalten kein Angebot für Finanzdienstleistungen oder Anlageberatung.
(1) Cerulli Quantitative Update: Global Markets 2012 ranked Natixis Global Asset Management, S.A. as the 13th largest asset manager in the world based on assets under management as of December 31, 2011.
(2) Assets under management (AUM) may include assets for which non-regulatory AUM services are provided. Non-regulatory AUM includes assets which do not fall within the SEC’s definition of ‘regulatory AUM’ in Form ADV, Part 1