Wie geht es weiter mit den Märkten?

Die globalen Märkte hatten 2013 einen fulminanten Start, haben jedoch mittlerweile ihr Tempo etwas verlangsamt. Wie ist die Prognose für das zweite Halbjahr? Investment-Experten von Natixis Global Asset Management teilen ihre Sichtweisen sowie ihre Einschätzung von Chancen und Herausforderungen. Natixis Investment Managers | 10.07.2013 10:13 Uhr
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Jörg Knaf, Managing Director Northern Europe Natixis Global Asset Management

Jörg Knaf
Jörg Knaf
„Ob in Aktien oder Anleihen, die Emerging Markets waren der klare Renner der vergangenen Jahre. Kaum schien die Börsenwelt völlig in Ordnung zu sein, schon sorgte ein missverstandener Marktkommentar der Federal Reserve für große Unruhe auf den Weltmärkten, vor allem in den Schwellenländern. Nun scheint das Motto „Back-to-the-Basics“ zu sein, wonach sich Anleger auf Aktien in den etablierten Wirtschaftsländern besinnen. Nach mehr als fünf Jahren gibt es Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft langsam auflebt.  Der stark gebeutelte Immobilienmarkt zeigt eine Aufwärtstendenz und die Börsen erreichten zum ersten Mal seit langer Zeit neue Höchststände. Nicht nur in den USA, sondern auch an Europas Börsen freuten sich Anleger über hohe Schlusskurse.

Die Ära der fallenden Zinsen ist endgültig vorbei und der „Run“ auf die Schwellenländer bis auf Weiteres ebenso. Nun werden die Anleihen den Aktien weichen müssen. Die Reaktion der Märkte auf die Federal Reserve zeigt, dass es eine Konstante gibt: die Volatilität.“

David Herro, Chief Investment Officer, Harris Associates

David Herro
David Herro
 „Wir bleiben weiterhin positiv gestimmt, was den Ausblick für internationale Aktien angeht. Zwar sind die Bewertungen nicht mehr ganz so günstig wie noch vor sechs, neun oder zwölf Monaten, aber sowohl relativ als auch absolut noch immer auf einem attraktiven Niveau. Dies resultiert aus der Tatsache, dass die Bewertungen für globale Aktien nach wie vor niedrig sind — bei soliden Wachstumschancen für Erträge und Gewinne.

Die positive Entwicklung der Weltwirtschaft wird die zweite Jahreshälfte bestimmen und die Profitabilität der Unternehmen stützen. China ist in einer Talsohle angekommen. Den USA geht es besser. Auch Japan entwickelt sich derzeit unerwartet gut und selbst Europa scheint sich einem Tiefpunkt zu nähern. Es geht nicht um Wachstum um des Wachstums willen, sondern darum, wie viel Profit und Cash Flow ein Unternehmen durch das Wachstum generieren kann. Noch halten viele Menschen trotz der günstigen Bewertungen an festverzinslichen Wertpapieren fest. Wir glauben jedoch, dass dieses Geld nach und nach in die globalen Aktienmärkte fließen wird. Die große Herausforderung für die Investmentwelt ist der Umgang mit Volatilität."

Chris Wallis, President & Chief Executive Officer Vaughan Nelson Investment Management

Chris Wallis
Chris Wallis
„Teilweise hat die Wirtschaft sich schon erholt, während sie in anderen Bereichen noch auf dem Weg dorthin ist. Das wahrscheinlichste Szenario für das kommende Halbjahr verspricht ordentlich Bewegung am Markt.

Investoren sollten auf jene Branchen achten, die sich jetzt erst zu erholen beginnen — und dies sind einige: Zum Beispiel das Baugewerbe. Hier stehen die USA jetzt wieder an einem langfristigen Neubeginn, und die Bewertungen sind noch sehr attraktiv. Des Weiteren steht ein Ausbau der Energieinfrastruktur an. Die Netze müssen ausgebaut- und auf den neuesten Stand gebracht werden. Nicht zuletzt sehen wir den Technologie-Sektor als Chance.

Die größte Herausforderung sind Marktbereiche, die sich in einer reifen Phase befinden, so alle vom Konsum abhängigen Bereiche. Es steht außer Frage, dass wir im Konsum- und Industriesektor niedrigeres Wachstum und geringere Margen sehen und dies sowohl auf heimischer wie auch auf globaler Ebene. Der Markt ist sich dessen bewusst, und es finden entsprechende Kurskorrekturen statt, aber es gibt wenig Raum für Fehlspekulationen bei den aktuellen Bewertungen.“

Elaine Stokes, Portfolio Manager, Loomis, Sayles and Company

„Kurzfristig erwarten wir, dass das zweite Halbjahr so ähnlich wie die erste Jahreshälfte verlaufen wird. Aufgrund der monetären Lockerung ist viel Geld im Umlauf. Das Wachstum ist anhaltend langsam – insbesondere in den Schwellenländern und China. Nur in den USA zieht das Wachstum etwas an.

Auf der Rentenseite sind die USA aus verschieden Gründen der Lichtblick. Im Arbeitsmarkt gibt es ein wenig mehr Wettbewerb, was durch weniger Lohndruck und mehr Produktivität ausgelöst wurde. Der andere Wettbewerbsvorteil resultiert aus der Renaissance des Energiesektors, die wir derzeit erleben. Dies wird nachhaltig zu mehr Arbeitsplätzen führen, was wiederum die Kosten im Produktionssektor senken wird. In Verbindung mit einem Aufschwung am Immobilienmarkt steigt der Wohlstand des amerikanischen Konsumenten tendenziell wieder an. Vergessen wir nicht, dass die USA das Wohlstandsland weltweit sind: Sobald der US-Konsum floriert, wird das Wachstum weltweit davon profitieren.

Die niedrigen Zinssätze stellen die größte Herausforderung für Fixed Income-Investoren dar. Die Bewertungen sind hoch und die Spreads stark eingeengt, wodurch es schwer ist, eine positive Rendite zu erzielen.“

Philippe Waechter, Chief Economist, Natixis Asset Management

Philippe Waechter
Philippe Waechter
„Zwei Arten von Herausforderungen kommen auf uns zu: Die erste stellt die wirtschaftliche Aktivität dar, die derzeit global fragil ist. Die chinesische Wirtschaft ist und bleibt schwach. Dies beeinflusst die Dynamik in Asien. Insgesamt sind Produktion und wirtschaftliche Aktivität weltweit schwach, was Frühindikatoren wie der ISM Einkaufsmanagerindex belegen.

Die zweite Herausforderung ist die Geldmarktpolitik. Derzeit könnte sich die Situation tiefgreifend ändern, wenn sich die britische Politik mit dem neuen Kopf der Bank of England umstellt. Die EZB kann nach eigener Aussage kleinen und mittelständischen Unternehmen wenig unter die Arme greifen und in den USA diskutiert man die Folgen der monetären Lockerung.

Ein schwacher ökonomischer Ausblick plus ineffiziente Geldmarktpolitik ergeben ein langsames, globales Wachstum. Die Geldmarktpolitik hat aktuell vermutlich schlimmere Auswirkungen der Krise verhindert. Ihre Wirksamkeit ist jedoch fraglich, da die wirtschaftliche Erholung überall auszubleiben scheint. Was kann die Geldpolitik tun, um die Wachstumskurve weltweit zu optimieren? Investoren scheinen an der Macht der Zentralbanken zu zweifeln, wenn es um die Verbesserung des globalen Ausblicks geht. Nach fast sechs Jahren Krise gibt es mehr Fragen als Antworten. Dies ist die wahre Herausforderung.“

Scott Davidson, Director of Research, Absolute Asia Asset Management

Scott Davidson
Scott Davidson
„Unser Ausblick für die asiatischen Märkte ist zurückhaltend. Wir erwarten im nächsten Quartal weiterhin hohe Volatilität. Besorgnis über die Bewertungen ausgewählter asiatischer Märkte in Kombination mit dem schroffen Fall der asiatischen Währungen lassen eine von kurzfristiger Unsicherheit gekennzeichnete Periode erwarten. Zum Jahresende hin rechnen wir damit, dass Investoren zunehmend in Aktienmärkte gehen, falls die Weltwirtschaft sowie die asiatischen Fundamentaldaten sich deutlich verbessern und die US Notenbank den Weg der monetären Lockerung verlassen hat.

Optimistisch blicken wir auf jene asiatischen Märkte und Sektoren, die vom gestärkten US-Dollar sowie einer gestärkten Weltwirtschaft profitieren, so wie asiatische Exporteure von Handelsunternehmen aus Hongkong oder Technologieunternehmen aus Taiwan und Korea, neben australischen global agierenden Unternehmen. Chinas Märkte sind attraktiv bewertet. Die Bereiche wie z.B. Konsumgüter, die von den Reformen der neuen Regierung profitieren, werden sich gut entwickeln. In Südostasien sehen wir Fortschritte auf den Philippinen und in Thailand, - insbesondere mit den jetzt besseren Bewertungen - sowie Malaysia nach Ende der lange verzögerten Wahlen.

Die Herausforderungen Asiens liegen für die meisten Märkte in der Unsicherheit, die mit der Erholung der Weltwirtschaft einhergeht sowie den Auswirkungen politischer und zentralbankgesteuerter Änderungen. Ängste über das Ende der monetären Lockerung und steigende US-Zinssätze könnten zu einem Verkauf von asiatischen Aktien führen und die wichtigen asiatischen Immobilienmärkte unter Druck setzen.“

Über Natixis Global Asset Management (NGAM)

Natixis Global Asset Management zählt bezogen auf das verwaltete Vermögen zu den 15 größten Vermögensverwaltern weltweit.(1) NGAM verfolgt den Multi-Boutique-Ansatz: Die Expertise spezialisierter, dem Unternehmen zugehöriger Manager in Europa, den USA und Asiens wird zusammengeführt, um so aus einer Hand eine breite Palette an Aktien-, Anleihen- und alternativen Anlagestrategien anbieten zu können.

Mit Firmenzentralen in Paris und Boston verwaltete Natixis Global Asset Management per 31. März 2013 ein Anlagevolumen von 612.9 Milliarden Euro.(2) Natixis Global Asset Management gehört zu Natixis, einer in Paris börsennotierten Tochtergesellschaft von BPCE, der zweitgrößten Bankengruppe Frankreichs. Zu Natixis Global Asset Management gehören unter anderem folgende sogenannte Boutiquen: Absolute Asia Asset Management, AEW Capital Management, AEW Europe, AlphaSimplex Group, Aurora Investment Management, Capital Growth Management, Caspian Capital Management, Darius Capital Partners, Gateway Investment Advisers, H2O Asset Management, Hansberger Global Investors, Harris Associates, IDFC, Loomis, Sayles & Company, Natixis Asset Management, Natixis Global Associates, Natixis Multimanager, Ossiam, Reich & Tang Asset Management, Snyder Capital Management und Vaughan Nelson Investment Management.

Zum weltweiten Vertriebsnetz von Natixis Global Asset Management gehört die NGAM S.A., eine durch die CSSF zugelassene Luxemburger Verwaltungsgesellschaft mit einer Zweigniederlassung in Deutschland, NGAM S.A. (HRB-Nummer 88541, Im Trutz Frankfurt 55, Westend Carrée, 7. Stock, 60322 Frankfurt am Main).

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(1) Cerulli Quantitative Update: Global Markets 2012 ranked Natixis Global Asset Management, S.A. as the 13th largest asset manager in the world based on assets under management as of December 31, 2011.

(2) Assets under management (AUM) may include assets for which non-regulatory AUM services are provided. Non-regulatory AUM includes assets which do not fall within the SEC’s definition of ‘regulatory AUM’ in Form ADV, Part 1

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