Multi-Asset Stratege Gallardo: Überhitzung der US-Wirtschaft als realistisches Szenario

Vor dem Hintergrund der Vollbeschäftigung: Die massiven fiskalischen Impulse der US-Behörden deuten laut Einschätzungen von Raphael Gallardo, Multi-Asset Stratege bei Ostrum Asset Management (Natixis Investment Managers), auf eine gefährliche Überhitzung der US-Wirtschaft im Jahr 2018 hin. Natixis Investment Managers | 21.03.2018 15:36 Uhr
Raphael Gallardo, Multi-Asset Stratege, Ostrum Asset Management (Natixis Investment Managers) / ©  Natixis
Raphael Gallardo, Multi-Asset Stratege, Ostrum Asset Management (Natixis Investment Managers) / © Natixis
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Raphael Gallardos Argumente:

  • Fed reagiert zurückhaltend: Angesichts der Aussichten auf einen Investitionsboom durch Steueranreize und Deregulierung wäre eine Straffung der Geldpolitik die richtige Antwort gewesen, doch Fed-Chef Powell signalisierte den Märkten nach der Börsenkorrektur zu Monatsbeginn, dass der Fed-Put Bestand hat – also das Festhalten an geldpolitischer Lockerung vor dem Hintergrund von Marktkorrekturen. Deshalb wird die Inflationsrate in den USA ansteigen, und dies wird zu einer realen Aufwertung des Dollars führen. 
  • Einschneidendere Reaktion an den Märkten: Anstieg des Dollars aufgrund einer schwächeren Forwardkurve (schwächerer Dollar, höhere Zinsen). Die Abwertung beim langfristigen Gleichgewichtswert des Dollars ist eine Konsequenz aus der Verschlechterung der externen Zahlungsfähigkeit des Landes. 
  • Im Gegensatz zu früheren Abwärtszyklen des Dollars werden die Zentralbanken der Schwellenländer nicht intervenieren, um die Talfahrt des Dollars zu stoppen, denn sie fürchten, dies würde ihnen als Währungsmanipulation ausgelegt und protektionistische Vergeltungsmaßnahmen der Trump-Administration nach sich ziehen. 
  • Ohne eine starke Haltung der Fed oder ein Stabilisierungsabkommen der G7/G20 löst der Rückgang des Dollars eine gefährliche Versteilung der US-Zinskurve aus. Neben einem sprunghaft ansteigenden Budget wird die Versteilung durch die Aussicht verschärft, dass ausländische Anleger ihre Anleihen von US-Konzernen teilweise verkaufen werden. 
  • Diese Versteilung ist nicht mit einer Verlängerung des weltweiten Wachstumszyklus vereinbar. US-Zinssätze nahe 3 % sind gefährlich für das Preisniveau von Vermögenswerten (Aktien, Immobilien), die die Grundlage für Vermögenseffekte bilden. Der Renditeanstieg bei den 5- bis 10-jährigen US-Staatsanleihen und die erwartete Eurodollar-Liquiditätsausnahmesituation wirken als starke monetäre Straffungsfaktoren.
  • Deshalb reduzieren wir das Risiko in unseren Portfolios weiter, indem wir Aktien neutral gewichten. Anleihen untergewichten wir weiterhin. Um uns gegen das Risiko eines vorübergehenden Stagflationsszenarios in den USA abzusichern, gehen wir Gold-Positionen ein.

Weitere Ausführungen finden Sie im englischsprachigen Original-Kommentar anbei.

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