In seinem aktuellen „Strategy Weekly“ stellt Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, fest, dass die beginnende Berichtssaison für das zweite Quartal unter den Erwartungen der Anleger lag. Botte: „Das Ausmaß des Rückgangs des weltweiten Halbleiterumsatzes hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gewinne der US-amerikanischen Halbleiterunternehmen. Ebenso schwach waren die Unternehmensgewinne im Industriesektor und bei den Konsumgütern. Die Abwärtsrisiken für das Ergebniswachstum steigen zu einer Zeit, in der der S&P 500 Warnsignale sendet.“
Für Botte steht der Anstieg der Aktienmärkte im Jahr 2019 im Widerspruch zum Konjunkturzyklus. Botte: „Der hohe Anteil der Wertpapiere, die über ihrem gleitenden Durchschnitt notieren, deutet darauf hin, dass die Erholung wahllos war und größtenteils auf die Lockerung der Geldpolitik zurückzuführen ist. Der Beitrag des Ergebniswachstums hingegen tendiert seit Jahresbeginn gegen Null. Doch die Inflation der Bewertungen ist nicht ohne Grenzen.“
Ein solcher Markthintergrund erinnert Botte an die Situation im Jahr 1987. Botte: „Damals waren die Aktien im ersten Halbjahr signifikant gestiegen – und endeten am 19. Oktober in einem veritablen Crash (orange Linien 1987, graue Linien 2019: gepunktet für Gewinn pro Aktie; durchgezogen für KGV-Bewertung). Was jedoch damals anders war, ist die Zinssituation: die Renditen 10jähriger Staatsanleihen stiegen zwischen März und Oktober um 300bp.“
Den kompletten Wochenbericht und die dazugehörigen Daten finden Sie im englischen Original des „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.