"Allerdings erwarten wir auch von China einige Vergeltungsmaßnahmen, wenn die neuen Zölle im September eingeführt werden, sowie gezieltere Impulse, um die Verlangsamung in einem weiterhin schwierigen globalen Umfeld zu bewältigen", so Dwek.
Dwek verweist auf die politische Stimmung in den USA, die es Trump erlaube „tough on China“ zu sein. Das bedeute aber umgekehrt, dass ein viel schwächeres US-Wachstum oder ein signifikanter Ausverkauf der Märkte mit politischen Kosten einhergehe. Der Präsident zähle also darauf, dass die Fed die wirtschaftlichen Risiken durch weitere Zinssenkungen mildere und so die Folgen des Handelsstreits abmildere.
Dwek: „Unsere Prognose bleibt eine Art Waffenstillstand oder Deal im Laufe dieses Jahres oder eher Anfang 2020, um einen guten wirtschaftlichen Hintergrund für die US-Wahlen zu gewährleisten. Wir erwarten auch, dass der anhaltende Druck auf die Fed die US-Wirtschaft unterstützt. Auch wenn diese heute keine weitere Entspannung braucht – in den kommenden Monaten könnte dies der Fall sein. Wenn Herr Trump die für September angekündigten Zölle nicht zurückhält, wird die Fed wahrscheinlich die Zinsen im September senken und auch für Dezember die Tür offen halten.“
Für die Anleger bedeutet das, dass die Märkte weiter volatil blieben und Korrekturen weiter möglich sind. Dennoch bleiben wir bei einer relativ konstruktiven Einschätzung der Aktienmärkte, da die Gewinnerwartungen bereits gesenkt wurden, die Fed die Märkte weiterhin unterstützen dürfte (ebenso wie andere große Zentralbanken) und, sollte sich die Situation zu sehr verschlechtern, Herr Trump wahrscheinlich wieder einen Waffenstillstand finden wird. Die Fahrt könnte jedoch holprig sein.“