Die bevorstehenden Sitzungen der Zentralbanktreffen sieht er als mögliche Erklärung für die rosarote Brille der Märkte. „Die EZB wird sie am 12. September nicht enttäuschen wollen und den Zinssatz für Einlagen voraussichtlich um 10bp auf -0,50% senken“, so Botte.
Dies werde nur der Anfang einer Reihe von Zinsschritten sein, die die sogenannten Strafzinsen auf bis zu -0,70% oder 0,80% im nächsten Jahr bringen könnten. Botte: „Die Geldmärkte schätzen, dass der Zinssatz für Einlagen von Banken bis Juni 2020 mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% unter -0,70% liegen wird. Die ersten Kommentare der nächsten EZB-Präsidentin Christine Lagarde deuten auf eine Fortsetzung der derzeit von Mario Draghi durchgeführten geldpolitischen Lockerung hin. Darüber hinaus erhöht die Wiederaufnahme der Anleihenkäufe den Abwärtsdruck auf die Anleiherenditen an den Kredit- und Staatsanleihenmärkten.“
„Es besteht natürlich das Risiko, dass das aktuelle Marktniveau eine Erwartungsblase darstellt. Die EZB wird daher versuchen, die Märkte nicht negativ zu überraschen. Die Kommunikation muss sorgfältig gestaltet werden, wenn die Zentralbank Störungen an den Rentenmärkten und anderen Assetmärkten vermeiden will, deren Bewertungen stark vom Zinsniveau abhängen. Trotz eines zuletzt leichten Rückgangs der Long-Positionierung auf europäische Zinsen bleibt die Übergewichtung im Markt signifikant. Während die Schuldendynamik auf lange Sicht besorgniserregend bleibt, dürften kurz- und mittelfristige Anleihen (geschützt durch TLTROs und zukünftiges Quantitative Easing) weiterhin eine Outperformance aufweisen. Wir halten an einer Übergewichtung in Anleihen der Peripherie fest.“
Den kompletten Wochenbericht und die dazugehörigen Daten finden Sie im „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.