Axel Botte: „Noch operiert die US-Wirtschaft leicht über ihrem Potenzial, und eine Abschwächung scheint unvermeidlich. Aber die Bereitschaft, den Zyklus um jeden Preis zu verlängern, birgt Risiken für die Finanzstabilität, die die Fed jedoch offensichtlich ignoriert. Die jüngste Rede von Jerome Powell ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sie unter dem Druck der Märkte steht. Die Fed muss die Spannungen an den Repo-Märkten bewältigen und die Zinssenkungen liefern, die in den Anleihe- und Aktienkursen eingepreist sind – oder eine Korrektur an den Finanzmärkten in Kauf nehmen. Die schlechten Nachrichten der vergangenen Woche wurden als solche behandelt – solange bis die Aussicht auf weitere Lockerung der Geldpolitik die Aktienmärkte stabilisierten.
Auch die Rentenmärkte haben die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung zum Ende dieses Monats logischerweise neu eingeschätzt. Dies hat sich rasch in einer steileren Zinskurve niedergeschlagen und gleichzeitig den „bullishen“ Konsens gegenüber Anleihen verstärkt. Hedgefonds haben ihre Short-Treasury-Positionen zurückgekauft. Der Spread zwischen den 2- und 10jährigen Anleihen stieg in der letzten Woche um 9bp. Die Swap-Spreads weiten sich aus, da die Fed ihren Einfluss auf die Repo-Märkte beibehielt. Diese Elemente veranlassen uns, eine konstruktive Haltung gegenüber US-Treasuries einzunehmen, insbesondere am kurzen Ende der Kurve. Eine neue permanente Repo-Fazilität würde die Nachfrage nach kurzfristigen Treasury-Papieren noch mehr erhöhen.“
Den kompletten Wochenbericht und die dazugehörigen Daten finden Sie hier als englisches Original „Strategy Weekly“ aus dem zu Natixis Investment Managers gehörenden Hause Ostrum.