Historisch gesehen stimmen die Jahresgewinne im S&P 500 und die Veränderungen im US-Verbrauchervertrauensindex des Conference Board überein. Tatsächlich war die Streuung zwischen dem S&P und dem Verbrauchervertrauen in den vergangenen 20 Jahren noch nie so groß wie heute.
Horrigan: „Bereits der auf die gegenwärtige Situation gerichtete Teil der Umfrage zeigt nach ermutigenden Gewinnen im Juni und Juli jetzt wieder einen Rückgang (siehe Grafik).
Das gegenwärtige Verbrauchervertrauen ist verständlicherweise aufgrund der anhaltenden Krise nach wie vor ziemlich gedrückt. Besorgniserregender ist allerdings, dass die Erwartungskomponente des Index weiter sinkt. Während die Zukunftserwartungen in den Hochzeiten der Pandemie einen noch stärkeren Rückgang des Index verhinderten, weil vielleicht die Menschen die Pandemie als vorübergehend betrachteten, lässt der Optimismus nun nach. Nach einem Anstieg im April, Mai und Juni fiel die Erwartungskomponente im Juli um 17,2 Indexpunkte, einer der größten Rückgänge in den letzten 20 Jahren. Im August fiel sie um weitere 3,7 Indexpunkte, womit die Erwartungen den niedrigsten Stand seit Oktober 2016 erreichten.
Das geringe Verbrauchervertrauen kann zu niedrigeren Ausgaben führen, was angesichts der Tatsache, dass der Konsum traditionellerweise der Motor der US-Wirtschaft ist, beunruhigend ist. Ich erwarte zwar, dass die Verbraucherausgaben im dritten Quartal von den niedrigen Niveaus, die in der ersten Hälfte dieses Jahres erreicht wurden, deutlich ansteigen werden. Der Rückgang beider Komponenten des Verbrauchervertrauens deutet jedoch darauf hin, dass die Erholung an Schwung verlieren könnte.“
Den Blog des Chefvolkswirts der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers und die dazugehörigen Grafiken finden Sie hier im englischen Original.