In seinem aktuellen Investment Outlook lenkt Craig Burelle, Senioranalyst für Makrostrategien beim US-amerikanischen Asset Manager Loomis Sayles, den Blick auf die wegen der ungleichen Impffortschritte divergierenden Wachstumserwartungen für die einzelnen Länder. Lediglich für die USA erwartet er ein Ende des „Social Distancing“ bis Mitte des Sommers 2021. Dabei sei gerade die allmähliche Öffnung des sozialen Lebens ein wichtiger Faktor, der die Erwartungen für eine deutliche wirtschaftliche Erholung treibe.
Burelle: „Die Aktienbewertungen zeigen ein hohes Maß an Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung. Dennoch sehen wir noch zusätzliches Aufwärtspotenzial: Ein substanzielles Gewinnwachstum könnte die globalen Aktien weiter nach oben treiben, angeführt von den USA.
Wir glauben, dass wachstumsorientierte Sektoren und Branchen in naher Zukunft mit dem Value-Sektor wieder Schritt halten werden und langfristig eine Outperformance erzielen könnten. Unserer Ansicht nach ist es unwahrscheinlich, dass die säkulare Wachstumsstory des Technologiesektors aus dem Tritt geraten wird.
Ein Umfeld mit steigenden Zinsen kann die Bewertungen zwar unter Druck setzen, aber wir halten es für wichtig zu bedenken, dass das absolute Zinsniveau historisch niedrig geblieben ist. Aktien bieten in einem Umfeld steigender Zinsen in der Regel ein attraktiveres absolutes Renditepotenzial als festverzinsliche Wertpapiere.“
In Bezug auf die Zinssituation in den USA sieht Burelle nach der jüngsten drastischen Gegenbewegung von den Tiefstständen vor der Pandemie nur noch langsam steigende US-Renditen.
Burelle: „Wir glauben, dass das kurze Ende der US-Renditekurve auf absehbare Zeit verankert bleiben wird, aber die 5- bis 30-jährigen Renditen werden wahrscheinlich steigen. Wir betrachten steigende Zinsen jedoch als ein positives Zeichen für eine zyklische Verbesserung der Binnenwirtschaft.
Politische Fehlentscheidungen könnten jedoch die Erholung gefährden – namentlich eine zu frühe Rücknahme der lockeren Geldpolitik oder eine Hinwendung zu fiskalischer Austerität. Sollte die Fed sich schließlich von ihrer ultra-akkommodierenden Politik lösen, wird unserer Meinung nach einer ihrer ersten Schritte darin bestehen, die Ankäufe von Vermögenswerten zu reduzieren. Der Beginn eines neuen Zinserhöhungszyklus ist eine separate Entscheidung, die möglicherweise nicht vor Mitte 2023 oder später getroffen wird.“
Den vollständigen Investment Outlook im englischen Original finden Sie hier als PDF-Dokument.