Wie sich die globale Geldpolitik allmählich in Richtung Straffung verschiebt, beschreibt Marktstratege Axel Botte vom französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management in seinem aktuellen MyStratWeekly. Die brasilianische und die tschechische Zentralbank hätten die Zinssätze angehoben, nachdem sowohl die kanadische (Reduzierung des QE) als auch die norwegische Zentralbank (Anhebung nach dem Sommer erwartet) eine restriktivere Haltung eingenommen hätten. Nur das Auftauchen der Delta-Variante des COVID-Virus und die damit einhergehende Verzögerung in der vollständigen Wiedereröffnung der britischen Wirtschaft habe die Bank of England veranlasst, eine etwas vorsichtige Haltung einzunehmen. Die US-amerikanische Notenbank Fed wiederum sei bestrebt, trotz des „falkenhaften“ Tons der letzten FOMC-Sitzung die Volatilität zu dämpfen.
Botte: „Kommentare von Jerome Powell und John Williams, die den wahrscheinlich vorübergehenden Charakter des beschleunigten Anstiegs der Verbraucherpreise betonten, trugen zu einer erneuten Versteilerung der US-Renditekurve bei. Der Spread für 2- bis 5-jährigen Anleihen weitete sich nach einer Reihe von unterdurchschnittlichen Anleiheauktionen auf 66 Basispunkte aus. Die 10-jährige Treasury-Note schloss letzte Woche über 1,50 %. Die Knappheit an US-Sicherheiten bleibt ein Problem, so dass die Inanspruchnahme der Repo-Fazilität der New Yorker Fed weiter auf USD 813 Mrd. anstieg. Die Erhöhung des Reverse-Repo-Satzes auf 5bp zieht weiterhin eine starke Nachfrage von Geldmarktfonds an. Die Breakeven-Inflationsraten steigen – beim 10-jährigen Inflationsswap um 9 Basispunkte. Die optimistischeren Erwartungen der privaten Haushalte aus der Verbraucherumfrage der University of Michigan haben zweifelsohne zu dieser Aufwärtsbewegung beigetragen.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers finden hier im englischen Original. Das Thema der Woche widmet sich den Auswirkungen der Geldpolitik der Fed auf die Emerging Markets.