Energiekrise als Gefahr für die Weltwirtschaft?

Die stark steigenden Energiepreise kommen nicht überraschend und bergen erhebliches Störpotential für die weitere Wirtschaftsentwicklung findet Ryan McGrail, Senior Credit Analyst beim US-amerikanischen Vermögensverwalter Loomis Sayles. Natixis Investment Managers | 20.10.2021 09:30 Uhr
Ryan McGrail, Senior Credit Analyst beim US-amerikanischen Vermögensverwalter Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / La Française AM
Ryan McGrail, Senior Credit Analyst beim US-amerikanischen Vermögensverwalter Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / La Française AM
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Hohe Energiepreise: Es könnte noch schlimmer kommen

„Der weltweite Anstieg der Erdgas-, Kohle- und Strompreise hat sie sich bereits seit mehr als neun Monaten abgezeichnet. Es begann mit dem kalten Winter in Asien und Europa im vergangenen Jahr, der die Gasvorräte weltweit auf ein sehr niedriges Niveau sinken ließ. Normalerweise bauen die Länder ihre Vorräte im Frühjahr wieder auf. Doch in diesem Jahr gelang dies aus verschiedenen Gründen nicht. Unter anderem wegen eines Mangels an freien Kapazitäten auf dem Markt für Flüssigerdgas (LNG), wegen geringerer russischer Gaslieferungen sowie einer enttäuschenden Gasproduktion in Europa. 

Der langfristige Übergang zu erneuerbaren Energiequellen dürfte die derzeitige Situation noch verschärfen. Europa und China haben ihre Kohleerzeugungskapazitäten zugunsten erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie reduziert. Allerdings hat die Produktion erneuerbarer Energien in diesem Jahr enttäuscht, so dass viele Länder gezwungen sind, sich stärker auf die Stromerzeugung aus Erdgas zu verlassen. Wenn die Gasvorräte sehr niedrig sind und keine Kohle mehr zur Verfügung steht, werden einige Länder auf die Stromerzeugung aus Öl umsteigen müssen. Die Möglichkeiten dazu werden jedoch begrenzt sein.

Empfindliche Störung der Weltwirtschaft möglich

Eine schnelle Lösung für die Energiekrise ist nicht erkennbar. Selbst wenn bereits abgeschaltete Anlagen für Kohle- und Ölverstromung wieder in Betrieb genommen werden, dürften die Entlastungseffekte aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit nur marginal sein. Die Gas- und Kohlepreise werden daher zumindest für das nächste Jahr hoch bleiben. Unter anderem auch deshalb, weil die Länder ihre Lagerbestände auffüllen werden, um die Versorgung für den Winter 2022/2023 sicherzustellen. Eine warmer Winter würde die Nachfrage und damit die Lage an den Energiemärkten sicherlich entspannen. Sollte dieser Winter jedoch kälter als normal ausfallen und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weiterhin enttäuschen, könnte es zu einer erheblichen Rationierung von Stromkapazitäten für Industrieanlagen in Europa und Asien kommen.

Zwar scheinen die Märkte die unmittelbaren Auswirkungen höherer Energiepreise eingepreist zu haben. Ich glaube aber nicht, dass sie die potenziell mittelfristigen Folgewirkungen schon berücksichtigt haben, welche die anhaltende Verknappung auf die Konjunktur haben könnte. In China und im Vereinigten Königreich wurden bereits Industriebetriebe abgeschaltet. Sollten sich die Stilllegungen weiter ausbreiten, könnten sie die globalen Versorgungsketten, die durch die Pandemie bereits unter Druck stehen, empfindlich stören und die Weltwirtschaft in Gefahr bringen.“

Ryan McGrail, Senior Credit Analyst beim US-amerikanischen Vermögensverwalter Loomis Sayles

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