Eine erhöhte Volatilität an den Anleihemärkten beobachtet Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, im Vorfeld der drei Zentralbanksitzungen. In seinem aktuellen „MyStratWeekly“ wirft er die Frage auf, ob die US-amerikanische Notenbank Fed angesichts der vor einigen Jahren noch undenkbaren Inflationszahlen nicht doch mehr tun könnte als der Markt erwartet.
Botte: „Die Verbraucherpreisinflation in den USA ist die höchste seit 1982. Darüber hinaus weisen 70 % des Warenkorbs jährliche Steigerungen von mehr als 3 % auf. Noch mehr als die tatsächliche Auswirkung auf die Verbraucher ist die Wahrnehmung der Inflation entscheidend für ihr Verhalten, ganz zu schweigen von ihrer Stimme bei den Zwischenwahlen im November.
Dennoch rechnet der Markt nur mit einem kurzlebigen geldpolitischen Straffungszyklus. Das Signal für eine Änderung des geldpolitischen Ansatzes wird von der Fed kommen müssen. Die Erinnerung an den impliziten Put der Fed (der in 2018 und 2019 aktiviert wurde) unterstützt immer noch den Trend zu flacheren Renditekurven und geringeren Risiko- und Laufzeitprämien. Die Rendite von T-Notes fiel nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex unter 1,50 %. Die jüngsten Auktionen zeigten jedoch bei den 10- und 30-jährigen Anleihen keine solide Nachfrage mehr.
In der Eurozone kommt die italienische Politik und die Zukunft von Mario Draghi wieder auf dem Radarschirm der Anleger. Diese Unsicherheit führte zu erheblichen Verkäufen über BTP-Futures und ließ den Spread für 10-jährige BTP über die Schwelle von 130 Basispunkten steigen.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers finden Sie hier englischen Original (PDF-Download). Im Thema der Woche analysiert Botte die Knappheit von Sicherheiten am Geldmarkt.