„Die Inflationssorgen werden nachlassen, sobald die Störung der internationalen Lieferketten im Laufe des Jahres behoben werden. Wir erwarten, dass die derzeit hohen Inflationsraten dann deutlich zurückgehen werden. Die Geldpolitik wird wahrscheinlich weniger unterstützend, aber bei weitem nicht restriktiv sein. Die Fed dürfte 2022 drei Zinserhöhungen um 25 Basispunkte vornehmen, beginnend im zweiten Quartal. Wir gehen davon aus, dass die Bank of England die Zinssätze im Laufe des Jahres weiterhin in moderatem Tempo anheben wird. Die Europäische Zentralbank könnte im Jahr 2023 einen Zinserhöhungszyklus einleiten.
Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen bleibt trotz eines erhöhten Preisniveaus robust, und stützt die Wirtschaft. Viele Unternehmen waren zudem in der Lage, die höheren Inputkosten effektiv an die Endverbraucher weiterzugeben. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, was die Gewinnmargen der Unternehmen stützen dürfte. Insgesamt scheinen die Unternehmen überwiegend gesund zu sein. Wir rechnen daher mit soliden Fundamentaldaten und Gewinnwachstum im Jahr 2022.
Ein steigendes Zinsumfeld dürfte der Dynamik an den Aktienmärkten keinen Abbruch tun, insbesondere im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen mit langer Laufzeit. Dies gilt vor allem für den US-Markt. Hier sollte ein solides nominales BIP-Wachstum dazu beitragen, dass das inländische Gewinnwachstum bei Large Caps im Jahr 2022 über zehn Prozent liegt. Unserer Ansicht nach sind die Konsenserwartungen für das Gewinnwachstum wahrscheinlich zu konservativ; wir erwarten Aufwärtskorrekturen.
Wir gehen davon aus, dass Growth-Aktien weiterhin unter Druck stehen, wenn die Zinsen steigen. Nach der mehrjährigen Outperformance der Wachstumswerte könnten Growth- und Value-Stile ähnliche Renditen liefern. Derzeit bevorzugen wir Zykliker wie Finanzwerte, Industriewerte oder Energie gegenüber defensiven Sektoren wie Grundnahrungsmittel und Versorger.
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