Seinen Optimismus begründet der Schwellenländer-Experte bei der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers vor allem mit den gesunden makroökonomischen Fundamentaldaten der meisten Schwellenländer; sie seien deshalb wenig anfällig für externe Entwicklungen. Zwar habe auch in der EMEA-Region und in Lateinamerika die Inflation stark angezogen, doch dort hätten die Zentralbanken schon deutlich vor der Fed damit begonnen, die Zinsen zu erhöhen. Vor allem die ASEAN-Region, die vom letzten US-Straffungszyklus so schwer getroffen wurde, sieht Chugh jetzt deutlich positiver.
Chugh: „Sie haben strukturell Spielraum für Konjunkturpolitik, die das BIP-Wachstum ankurbeln könnte. Die Impfraten haben sich in den letzten Monaten deutlich erhöht, und in vielen dieser Länder sind nun 50 bis 75 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Inflation in den ASEAN-Ländern war aufgrund von Überkapazitäten und Unterbrechungen der Lieferkette wesentlich niedriger als in den USA und Europa. Die weltweite Halbleiterknappheit kam den Chipherstellern in Korea, Taiwan und Malaysia zugute. Unserer Ansicht nach dürfte der Technologiekrieg zwischen den USA und China die Chipfertigung und -montage weiterhin aus China in die ASEAN-Länder treiben. Wir glauben, dass die steigenden Preise für Rohstoffe wie Kohle, Palmöl und Erdgas Indonesien und Malaysia weiterhin zugute kommen werden, während Rohstoffimporteure wie Indien und die Philippinen aufgrund hoher Devisenreserven und einer starken Außenhandelsbilanz höhere Preise verkraften dürften.
Die Bewertungen vieler ASEAN-Aktienmärkte erscheinen günstig; wir erwarten ein im Vergleich zu dem sehr niedrigen Niveau während der Pandemie ein starkes Gewinnwachstum der Unternehmen. Auch viele ASEAN-Währungen erscheinen günstig. Was die ASEAN-Aktienmärkte im Jahr 2022 ebenfalls – im Gegensatz zum letzten US-Straffungszyklus – unterstützen sollte, sind eine niedrige Auslandsverschuldung und ein aktuell schwaches Engagement internationaler Investoren.“
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