In seinem aktuellen „MyStratWeekly“ schreibt Botte: „Die erhöhten unmittelbaren Risiken und der fehlende Durchblick, wie sie sich auf die Unternehmensgewinne in 2022 auswirken werden, erfordern sicherlich eine Risikoprämie. Short-Covering-Geschäfte sind in Bärenmärkten oft heftig, und die Handelssitzung vom Mittwoch (+7 % beim Euro Stoxx 50) ist ein gutes Beispiel für Bärenmarktrallyes. Das jeweilige Engagement von Unternehmen in Russland (Banken, Lebensmittelhandel) wirkt sich zwar zusätzlich nachteilig auf deren Aktienperformance aus, aber es ist auffällig, wie homogen die Renditen der einzelnen Sektoren in der vergangenen Woche waren. Die Abflüsse aus europäischen Aktienfonds sind seit dem Beginn der russischen Invasion massiv.
Auf den Anleihemärkten hat die für viele überraschende Ankündigung der EZB, schneller aus dem QE-Programm auszusteigen, die Volatilität ebenfalls angeheizt und die Rendite von Bundesanleihen auf ein Wochenhoch von +0,31 % getrieben. Die Renditeaufschläge für Staatsanleihen in der Euro-Peripherie weiteten sich in Folge drastisch aus. So stieg der Spread auf die italienische BTP auf rund 160 Basispunkte gegenüber dem Bund.
Der große Trend geht jedoch in Richtung Spreadverengung. Die Änderung des geldpolitischen Kurses der EZB hat auch zu einer Umkehrung auf der Zinsstrukturkurve geführt. Zuvor stand der Spread zwischen den zwei- und zehnjährigen Bundesanleihen im Gegensatz zu der in den Vereinigten Staaten beobachteten starken Verflachung der Kurve.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ der Tochter von Natixis Investment Managers finden Sie hier im englischen Original (PDF-Download). Das Thema der Woche analysiert die Entwicklung am Ölmarkt.