„Die weltweiten Zeichen stehen auf Rezession und auch in den USA tickt die Uhr immer lauter“, schreibt Craig Burelle, Senior Macro Analyst beim US-amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles in einer aktuellen Analyse. Das makroökonomische Umfeld mit hohen Zinsen, einem starken US-Dollar, sich verlangsamendem Wirtschaftswachstum und einer straffen Geldpolitik dürfte insbesondere an den Aktienmärkten für anhaltend hohe Volatilität sorgen. Die Fed sei unbeirrt bestrebt, die Inflation in den Griff zu bekommen und dürfte den Leitzins bis Ende 2022 nochmals um 100 Basispunkte auf dann 4,25 % anheben, gefolgt von mindestens einer weiteren Anhebung Anfang 2023. Die Arbeitslosenquote in den USA könnte nach Prognosen von Loomis 2023 um mindestens 0,6% steigen.
Burelle zu den Aktienmärkten: „Zu Beginn des vierten Quartals scheinen die Aktienmärkte weltweit technisch überverkauft zu sein, und wir sind der Meinung, dass ein Großteil der negativen makroökonomischen Katalysatoren von den Märkten inzwischen eingepreist wurde. Bei einer derart schlechten Stimmung könnten positive Entwicklungen somit eine kurzfristige Rallye auslösen. Die Konsensschätzungen für das Gewinnwachstum für 2023 liegen weiterhin bei rund 7 %. Sollte es in den USA nicht zu einer Rezession kommen, gehen wir davon aus, dass die Gewinne der Large Caps 2023 im Jahresvergleich stagnieren werden. Die Aktiengewinne haben sich 2022 bislang gut gehalten, vor allem weil die Preissetzungsmacht der Unternehmen in den meisten Branchen groß geblieben ist. Sollte sie nachlassen, könnten die verbleibenden Wochen dieses Jahres und auch 2023 zur Herausforderung werden. Auch wenn die Gewinnspannen dann sinken dürften, halten wir einen drastischen Einbruch für unwahrscheinlich.“
Craig Burelle, Senior Macro Analyst beim US-amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles, Natixis Investment Managers