"Die US-Inflation (CPI) lag im Dezember bei 6,5% auf Jahresbasis und entsprach damit den Erwartungen. Der monatliche Rückgang des Preisindex betrug 0,1%m. Der Energiesektor leistete einen negativen Beitrag (insbesondere Benzin), aber Gas (+3%m) spiegelte noch nicht den Preisrückgang an den Terminmärkten wider. Infolgedessen verteuerte sich Strom im Dezember um 1%m. Die Inflation exklusive Energie und Nahrungsmittel stieg im Dezember um 0,3%m und erreichte im Jahresvergleich 5,7%. Die Desinflation wird weiterhin durch den Immobiliensektor gebremst, der die bereits sichtbare Anpassung der Mieten und Immobilienpreise (über die den Eigentümern angerechneten Mieten) erst mit mehreren Monaten Verspätung einbeziehen wird. Die Preise für Gesundheitsdienstleistungen, die im Oktober/November stark gesunken waren, stabilisieren sich. Die Preise für Gebrauchtwagen sinken trotz eines leichten Preisanstiegs bei den Gebrauchtwagenauktionen im Dezember.
Somit setzt sich die Desinflation im erwarteten Tempo fort. Der Markt ist weiterhin davon überzeugt, dass die Fed die Zinsen nicht so stark anheben wird, wie sie es in den Dezemberprojektionen andeutet. Weniger Zinserhöhungen schaffen eine risikofreundliche Marktdynamik (Aktien, Kredit und einschließlich Duration) vor dem Hintergrund eines schwächeren Dollars. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Wiedereröffnung Chinas zu einer frühen Erholung der Ölpreise führen wird. Die verbesserten Aussichten sind bereits an den Preisen für Industriemetalle abzulesen. In diesem Fall würden sich die Markterwartungen wieder in Richtung der vom FOMC angegebenen Niveaus bewegen... mit dem Risiko einer Börsenkorrektur."
Axel Botte, Marktstratege, Ostrum Asset Management