Während die Märkte immer noch das Szenario einer Zinspause spielen, bringen nach Ansicht von Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, das robuste Beschäftigungswachstum in den USA und jüngst sogar die Erholung des Ölpreises die US-Notenbank unter Zugzwang. Als Fed-Präsident Jerome Powell die Risiken einer anhaltenden Lohninflation anerkannt habe, seien die Renditen für zehnjährige US-Anleihen (T-Note) gleich auf etwa 3,70 Prozent gestiegen.
Botte: „An den Aktienmärkten führt die negative Korrelation zwischen den langfristigen Zinssätzen und den Kursen zu heftigen Umschwüngen innerhalb eines Tages. Diese Volatilität scheint viel höher zu sein als die impliziten Volatilitätsindizes, die immer noch auf eine gewisse Selbstgefälligkeit der Marktteilnehmer schließen lassen.
Sie zeigt sich auch in der geringen Nachfrage nach Abwärtsschutz bei Aktien (daher die geringe Asymmetrie der impliziten Volatilität). Umfragen unter US-Individualanlegern zeigen, dass sich die Stimmung in den letzten Wochen stark verbessert hat. Aber kommt nicht immer vor der Korrektur die Euphorie?
Die starke Erholung gerade bei den Aktien, die am stärksten leerverkauft sind, ist das Ergebnis von Short-Covering. Hedgefonds haben seit Beginn des 4. Quartals 2022 S&P-Futures im Nominalwert von fast 300 Mrd. USD zurückgekauft."
Michael Jäger, Senior Sales Director bei Natixis IM, fügt hinzu: „Im Euroraum reduzieren vor allem staatliche Transfers die Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum und verlangsamen damit auch den Disinflationsprozess. Die EZB drängt die Regierungen, ihre Unterstützung angesichts der moderaten Energiepreise zu reduzieren. Die deutschen Inflationsdaten werden zu einer Aufwärtskorrektur der Inflation in der Eurozone auf etwa 8,7% im Januar führen.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ finden Sie hier im englischen Original. Im Thema der Woche analysieren die Marktstrategen der Natixis-Tochter inwieweit die Daten eine mögliche Überhitzung der Märkte nahelegen.