Botte: „Der Anstieg des Ölpreises könnte den Disinflationstrend stoppen. Zusammen mit den soliden Konjunkturdaten trägt er dazu bei, dass die langfristigen Zinsen steigen. Die T-Note wird kurzzeitig bei 4,40% – fast 20 Bp. über dem Quartalsschluss – gehandelt. Der Spread gegenüber der Bundesanleihe verengte sich auf 200 Bp und erreichte damit fast die Höchststände der letzten beiden Jahre.
Die Zusage der Fed, die Zinsen zu senken, verlagert das Risiko auf längere Laufzeiten. Aus diesem Grund ist ein Steilerwerden der Zinskurve durch einen weiteren Anstieg der Terminprämie ein plausibles Szenario.
Auch der Bund wird angesichts eines Spreadniveaus von fast 200 Bp. unter Druck geraten. Die Eurozone ist zwar nicht der 13. Distrikt der Fed, aber was in Washington entschieden wird, kann nicht ignoriert werden, zumal der Euro unter 1,08 USD gehandelt wird. Eine verfrühte Zinswende könnte die Einheitswährung schwächen, was zu einem Wiederaufleben der importierten Inflation führen könnte.
Zudem bereitet in Frankreich und Italien die Lage der öffentlichen Finanzen Sorgen. Die nächsten Entscheidungen der Ratingagenturen (im April und Mai) werden die Verkaufsströme anheizen, die den Spread der französischen OAT bereits auf über 50 Bp. gesenkt haben.
Gleichzeitig haben sich die Handelsspannungen zwischen China und den USA verstärkt. Im Vorfeld des Besuchs von Janet Yellen in Peking verschärfte sich die Rhetorik der USA in Bezug auf die chinesischen Überkapazitäten. Die Schwäche des Yuan und der Verfall der Exportpreise für chinesische Waren, die mit der Energiewende in Zusammenhang stehen (Elektrofahrzeuge, Photovoltaikanlagen usw.), sind für die US-Industrie untragbar.“
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „Die Gefahr von Protektionismus wächst, trotz der Absichtserklärungen, die eine Entkoppelung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt ausschließen.“
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