Botte: „Die Märkte preisen derzeit nur eine Leitzinssenkung der Fed am Jahresende ein. Die Dienstleistungsinflation liegt bei 4%. Die guten Nachrichten, die sich aus dem Rückgang der Preise für importierte Waren im Herbst ergaben, sind längst Geschichte. Die Fed wird nun von den Märkten aufgefordert, sich angesichts der endemischen Inflation oberhalb des 2%-Ziels zu positionieren. Die Zentralbank dürfte jedoch die bevorstehende Verringerung der quantitativen Straffung (QE) bestätigen und damit die Zurückhaltung bei den Zinssätzen ausgleichen. Die langfristigen Zinsen steigen, wobei die Breakeven-Inflationsraten erstaunlich passiv sind. Der Markt scheint immer noch nicht in Frage zu stellen, dass die Inflation dauerhaft zurückgehen werde.
Nachdem bereits ein Drittel der US-Unternehmen Quartalsberichte veröffentlicht hat, sind die Anleger beruhigt – auch wenn die Gewinne im Laufe eines Jahres um 11 Prozent zurückgegangen sind. Dennoch haben sie – wie so oft – positiv überrascht. Fast 80% der EPS-Veröffentlichungen übertreffen die Konsenszahlen, die jedoch normalerweise im Monat vor der Veröffentlichung nach unten korrigiert werden.“
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers, ergänzt: „Die Umsätze für das 1. Quartal 2024 liegen jedoch bisher nur geringfügig über den Schätzungen, und nur eine kleine Mehrheit der Unternehmen konnte die Konsenswerte übertreffen. Die relative Schwäche des Umsatzwachstums ist vor dem Hintergrund des anhaltenden Wachstums und der Inflation in den USA schwer zu begreifen. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um etwa 4% gestiegen, während das Gewinnwachstum bei fast 8% liegt. Das zweite Quartal wird noch besser ausfallen.“
Das vollständige „MyStratWeekly“ finden Sie im englischen Original anbei. Im „Thema der Woche“ analysiert Botte die Bewertungen am US-Aktienmarkt: „Seit dem Höhepunkt der Rallye hat der S&P 500 fünf Prozent verloren. Es sieht so aus, als ob der Markt nach neuen Themen sucht, da die Anlageideen für künstliche Intelligenz und Konsumstärke erschöpft scheinen. M&A-Aktivitäten und die anhaltende Unterstützung durch Aktienrückkäufe dürften das Risiko für die Aktienbewertungen jedoch mindern.“