Botte: „Haushaltsdefizite üben Aufwärtsdruck auf die langfristigen Zinssätze aus. Dies spiegelt sich auch in der Underperformance von Staatsanleihen gegenüber Swaps wider. Die Breakeven-Inflationsraten preisen jedoch die langfristigen Risiken für die Preisstabilität nicht ein, im krassen Gegensatz zu Gold, das als universeller sicherer Hafen gilt. Der Yen, der derzeit bei 152 gegenüber dem Dollar gehandelt wird, ist politischen Zwängen ausgesetzt und hat seinen Status als sicherer Hafen längst verloren.
Die vor uns liegenden zehn Tage im Vorfeld der US-Wahl und der Sitzung der US-Notenbank sind entscheidend für die Marktentwicklung in den kommenden Monaten. Weltweit werden die Leitzinsen in beschleunigtem Tempo gesenkt, um den Druck durch übermäßige öffentliche Defizite zu mildern. Gilts stehen unter Druck, ebenso wie langfristige T-Bonds, da Donald Trump in den Umfragen leicht vorne liegt. Die Zentralbanken stemmen sich gegen den Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen, aber die Versteilung der Zinsstrukturkurven bleibt ein bedeutender Trend an den Anleihemärkten.
Die Europäische Zentralbank scheint ein düsteres Bild der Wirtschaftstätigkeit im Euroraum zu zeichnen und bereitet die Märkte auf eine taubenhaftere Haltung vor. Andrew Bailey von der BoE schloss sich an.“
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „In Japan ist die Schwäche des Yen symptomatisch für den politischen Druck auf die Bank of Japan und die mögliche Eskalation des Handelskrieges, sollte der Donald Trump im November gewinnen. Die Währungen dürften sich als Reaktion auf eine Erhöhung der Zölle rasch anpassen, wovon sowohl der Dollar als auch Gold profitieren.“
Lesen Sie hier das vollständige MyStratWeekly. Im Thema der Woche ihres „MyStratWeekly“ beschäftigen sich die Analysten der Natixis-Tochter mit möglichen Auswirkungen der US-Wahl auf die Währungen der Schwellenländer: „Ein stärkerer Dollar ist für die Währungen der Schwellenländer negativ, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die Handelspolitik und der Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen sowie der Überweisungen von Arbeitsmigranten sind die drei spezifischen Risiken für die Schwellenländer. Unter diesem Gesichtspunkt erscheinen der mexikanische Peso, die Währungen Mittelamerikas und der Karibik sowie der südkoreanische Won am anfälligsten.“