Botte: „Die Spannungen bei den langfristigen US-Zinssätzen bleiben hoch. Die Ausrichtung der neuen Trump-Regierung und die Trägheit der Inflation (VPI, EPI) spielen eine bedeutende Rolle für den Anstieg der Zinssätze und die Stärke des Dollars. Die Inflation in den USA stieg im Oktober auf 2,6% und die Erzeugerpreise zeigen nach oben. Darüber hinaus ist die Revision der Lohnstückkosten im zweiten und dritten Quartal (auf 2,4% bzw. 1,9%) der Fed wahrscheinlich nicht entgangen, die nun vor dem Hintergrund der Inflationsagenda von Donald Trump das Tempo der Zinssenkungen in Frage zu stellen scheint. Die Einzelhandelsumsätze verlangsamten sich im Oktober nach einem soliden dritten Quartal kaum (+0,4%).
Die Versteilerung der Zinsstrukturkurve ist beiden Märkten gemeinsam, aber die EZB wird mehr Spielraum für eine Lockerung ihrer Zinspolitik haben. Die potenziellen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank begünstigen eine weitere Verengung der Spreads bei Staatsanleihen der Peripherieländer.
Der Euro passt sich an den niedrigeren Handel unter der Schwelle von 1,06 $ an, was die höheren Inflationserwartungen für den HVPI im November und Dezember befeuert. Die Erwartungen auf mehr Haushaltsausgaben auch in Deutschland haben bereits zu einer Reaktion auf dem Markt für deutsche Staatsanleihen geführt. Die Aussicht auf ein steigendes Anleiheangebot in den kommenden Jahren hat die Renditen der Bundesanleihen über die Swapsätze getrieben. Mit einer Prämie von 2 Basispunkten ist der Renditeabstand der 10jährigen Bundesanleihe zum Swap-Satz zum ersten Mal überhaupt negativ geworden. Für ein festes Zinsversprechen einer Gegenpartei am Swap-Markt akzeptieren Investoren also eine niedrigere Verzinsung, als sie bei der Bundesanleihe erhalten würden.“
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „Diese beispiellose Marktkonstellation spiegelt trotz ihres geringen Ausmaßes doch die Abneigung gegen das Haushaltsrisiko und die anhaltenden Zuflüsse in die Anlageklasse der Euro-IG-Unternehmensanleihen wider.“
Lesen Sie hier das vollständige MyStratWeekly. Im „Thema der Woche“ untersuchen die Analysten der Natixis-Tochter den europäischen Wohnungsmarkt: „Die von der EZB durchgeführten und erwarteten Zinssenkungen beginnen sich in einer Mäßigung der Kreditkosten für Haushalte niederzuschlagen. Die Finanzierungsbedingungen werden sich mit den vier erwarteten Zinssenkungen der EZB in den kommenden Sitzungen, die sich auf insgesamt 100 Basispunkte belaufen, weiter entspannen. Darüber hinaus werden die Haushalte zuversichtlicher, da sie sich allmählich von den Kaufkraftverlusten der Vergangenheit erholen, und das auf einem weiterhin günstigen Arbeitsmarkt. Dies spricht für einen weiterhin moderaten Anstieg der Immobilienpreise.“