Die Aufregung um Zölle verdeckt den wahren Grund für den Einbruch des US-Aktienmarktes

„Eigentlich spielen die Zölle in den aktuellen Marktverwerfungen eine Nebenrolle“, meint Garrett Melson, Portfoliostratege bei Natixis Investment Managers. Würde man nämlich nur auf die unmittelbaren Auswirkungen auf die Unternehmen schauen, würde sich zeigen, dass seit dem Peak des S&P 500 am 19. Februar ein Korb von Unternehmen, die von Zöllen betroffen sind, den Index nur um etwas mehr als 0,5% unterboten und den Nasdaq sogar um 3,7% übertroffen habe. Selbst am „Schwarzen Montag“ dieser Woche hätten dieselben, von den Zöllen belasteten Titel sowohl den Nasdaq als auch den S&P 500 übertroffen. Natixis Investment Managers | 13.03.2025 09:39 Uhr
Garrett Melson, Portfolio-Stratege bei Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers
Garrett Melson, Portfolio-Stratege bei Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers

„Der Markt reagiert zwar auf den ersten Blick auf die von den Zöllen ausgelöste politische Unsicherheit, aber den größten Schmerz verursachte bisher eher die Rückabwicklung von gehypten Beta- und Momentum-Trades: Long US-Aktien, Long US-Tech/AI, Long BTC. Die Vermögenswerte mit der schlechtesten Performance sind die, die zuvor am höchsten bewertet waren. So weit, so unspektakulär.

Aber das Risiko besteht darin, dass sich diese Korrektur in eine breitere Angst vor Wachstumsschwäche verwandelt. Genau das scheint sich jetzt abzuzeichnen. Die Märkte sind mit übermäßig optimistischen Wachstumsaussichten und übermäßig pessimistischen Inflationserwartungen in das Jahr gestartet und sehen sich nun mit einem Umfeld konfrontiert, das zunehmend auf eine weitere Abkühlung sowohl des Wachstums als auch der Inflation hindeutet.

Um es klar zu sagen: Es ist noch zu früh, um von einer einsetzenden Rezession zu sprechen, aber die Abwärtsrisiken sind offensichtlich und nehmen zu, da sich das Wachstum von einem über dem Trend liegenden Niveau abkühlt. Die Säulen, die das robuste Wirtschaftswachstum in den USA in den letzten Jahren gestützt haben, schwächeln alle: Die Realeinkommen gehen zurück, da sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter verschlechtert, was darauf hindeutet, dass der Konsum abkühlen wird, da ein Großteil der Stärke der Verbraucherausgaben in den letzten Quartalen durch eine sinkende Sparquote angeheizt wurde. Die Ausgaben der Bundesregierung, der Bundesstaaten und der Kommunen werden sich nach Jahren starker Beiträge zum Wirtschaftswachstum voraussichtlich abkühlen. Und der Immobilienmarkt – ein wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung – bleibt eingefroren.

Gleichzeitig beschäftigt sich die Fed mehr mit Aufwärtsrisiken für die Inflation als mit Abwärtsrisiken für die Beschäftigung. Zwar wird wohl auch die Fed am Ende umsteuern, aber die Reaktionsfunktion des Marktes ist schneller. Und so können die Märkte bis dahin überreagieren, während sich die Wachstumsängste weiter verfestigen. Und da weder der Fed-Präsident Powell noch Präsident Trump sich über die Verlangsamung des Beschäftigungswachstums große Sorgen machen, scheint es wahrscheinlich, dass sich das Wachstum weiter verlangsamen wird, bevor eine geldpolitische Reaktion diese Abkühlung aufhält.

Aber es ist nicht alles düster und trostlos – jede Korrektur, die wir während der saisonal schwachen Phase des ersten Quartals und des frühen zweiten Quartals erleben, wird sich wahrscheinlich als attraktiver Einstiegspunkt für Gewinne in der zweiten Jahreshälfte erweisen, wenn die Unsicherheit Antworten weicht, die Fed sich auf die Verteidigung der Arbeitsmärkte konzentriert und sich das Wachstum letztendlich als widerstandsfähig erweist, wenn auch in bescheidenerem Umfang."

Von Garrett Melson, Portfolio-Stratege bei Natixis Investment Managers

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